Ralf G. Poppe

190 Jahre Dauber

Das Geschäftsehepaar Antje und Heiner Dauber ist bereit, ihr Geschäft an die nächste Generation weiterzugeben.

Bremervörde. Die Firma Dauber wurde am 24. Juni 1834 durch den Schönfärber und Blaudrucker Carl Otto Dauber in Bremervörde gegründet. Stets der Unternehmensphilosophie „Tradition und Innovation“ folgend, überstand der Betrieb dadurch mehrere Weltkriege und zuletzt die Pandemie.

Antje und Heiner Dauber leiten seit mittlerweile 26 Jahren geschäftsführend die Vollreinigung und Wäscherei Dauber in Bremervörde. In ihrer gemeinsamen Zeit haben sie es geschafft, alle Unwägbarkeiten des selbstständigen Geschäftslebens innovativ zu meistern. Um der kommenden siebten Generation ebenfalls alle Chancen zu geben, und den seit 1834 bestehenden Betrieb für die Zukunft gut aufzustellen, ist die Geschäftsnachfolge bereits fest organisiert.

 

Verschiedene Standbeine

 

Im Laufe der Jahrzehnte konnte das Betätigungsfeld stetig den Wünschen und Bedürfnissen der Kunden angepasst werden. „In unserer gemeinsamen Zeit haben wir uns durch unsere verschiedenen Standbeine bestimmt fünf Mal neu erfunden“, sagt Antje Dauber lächelnd, und nicht ohne berechtigten Stolz. So wurde aus der Färberei und Spinnerei, dem Textilhaus und Spezialversand im Laufe der Jahre die Vollreinigung und Wäscherei Dauber mit Ladengeschäft für Geschenkartikel und Handarbeiten. Im Jahr 2014 kam die Filiale in Horneburg dazu, 2018 der Betrieb Edelweiss by Dauber in Stade.

Insgesamt beschäftigt der Betrieb inklusive seiner Inhaber mittlerweile 31 Personen in Voll- und Teilzeit. Im gesamten Elbe-Weser-Gebiet gibt es Wäsche-Annahmestellen für Firmen und Privatleute. Die Fahrer von Dauber holen die Textilien, die größtenteils aus der Gastronomie kommen, z. B. aus Otterndorf, Drochtersen und Zeven nach Bremervörde, und liefern sie nach der professionellen Reinigung auch dorthin wieder aus.

 

Die 6. und die 7. Generation

 

Antje Dauber ist Betriebswirtin und gelernte Einzelhandelskauffrau. Sie brachte 1996 durch ihre Hochzeit mit Heiner neue Impulse mit in den Betrieb seiner Väter und Großväter ein.

Im thüringischen Sonderhausen aufgewachsen, hat sie in Dresden studiert und ab 1990 in Hamburg gearbeitet. In der Harburger Filiale von Karstadt haben sich die Eheleute als Arbeitskollegen kennengelernt. Heiner war stellvertretender Abteilungsleiter. Der gelernte Einzelhandelskaufmann arbeitet seit 1984 in seinem Gewerbe. In den eigenen Familienbetrieb stieg er 1992 ein, seit dem 1. März 1998 ist er der Geschäftsführer.

Die gemeinsame Ehe wurde durch die Söhne Henning und die Zwillinge Hannes und Clemens bereichert. Während der älteste Sohn Brandoberinspektor wurde, studiert der ältere Zwilling Hannes in Münster Pharmazie. Der jüngste Bruder fing allerdings bereits als Kind an, im Betrieb mitzuarbeiten. Nach dem Wirtschaftsabitur absolvierte er bei der Volksbank zunächst erfolgreich eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Dann stieg er auf eigenen Wunsch beruflich ganz in den Familienbetrieb ein. „Es war eine sehr bewusste Entscheidung, da mir die Aufgaben im Betrieb stets Spaß bereitet haben“, so Clemens.

Die Übergabe in die siebte Generation haben die Daubers in mehreren Phasen geplant. Die erste Phase hat Clemens bereits erfolgreich absolviert. Nachdem er in Frankfurt am Main sowie in Stade die dafür erforderlichen Prüfungen erfolgreich abgelegt hatte - dazu gehören u.a. eine Ausbildereignungsprüfung sowie der kaufmännische Fachwirt - wurde er im März diesen Jahres Textilreinigermeister. Dieser Titel ist in Deutschland relativ selten. Die Lehrgänge wurden in jenem Jahrgang bundesweit lediglich von 14 Interessenten belegt, von denen mittlerweile inklusive Clemens sieben ihre Meistertitel erarbeitet haben.

Ebenfalls zum Programm eines zukünftigen Arbeitgebers gehöre die Arbeit in anderen Textilpflege-Betrieben, um mehrere Blickwinkel der Branche kennenzulernen. Die Praktikumszeit absolvierte er bei Dygutsch in Neumünster und bei der Wäscherei Fett in Rommerskirchen, so die stolzen Eltern. Damit führe ihr Sohn obendrein eine alte Familientradition fort, die bereits vor 190 Jahren mit Firmengründer Carl Otto Dauber begann. In einer weiteren Phase solle die Wäscherei zeitnah in eine GmbH umgewandelt werden.

 

Breitgefächerte Aufgabengebiete

 

Nach insgesamt zehn Jahren Firmenzugehörigkeit soll Clemens Dauber dann gut vorbereitet die Geschäftsführung übernehmen. In den zwei Jahren, die er mittlerweile bereits im Betrieb gearbeitet hat, habe er u. a. bereits die Logistik des Unternehmens optimiert. Dafür hat der kommende Geschäftsführer die EDV dahingehend überarbeitet, dass durch mehr Transparenz bezüglich der Lieferungen geplante Fahrten optimiert werden konnten. „Der Hemdenservice und die Reinigung hochwertiger Kleidung sind dabei besonders gefragt“, sagt Antje Dauber. „Dadurch, dass wir die Probleme unserer Kunden lösen, haben wir täglich unser Erfolgserlebnis“, ergänzt Heiner Dauber. In rund acht Jahren werden sich beide aus der Geschäftsführung zurückziehen. Aufgrund ihrer vorbildlichen Zukunftsplanung wurde der Betrieb der Daubers kürzlich mit dem WRP Star ausgezeichnet, den Textilpflegebetriebe, Wäschereien und Textilservicedienstleister erhalten, die sich in den Kategorien Logistik, Energiesparen, Mitarbeiterqualifikation und Kundenservice mit beispielhaften Konzepten, Strategien und Lösungen auszeichnen. Die 200-Jahr-Feierlichkeiten des Betriebes wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit also Clemens Dauber (ein)leiten. „Wichtig ist, dass Mensch und Maschine eine Symbiose bilden“, findet er. Denn der Erfolg hänge natürlich auch von der fachlichen Versiertheit der Mitarbeitenden ab, die den stetig modernisierten Maschinenpark der Reinigung bedienten.

 

Weitere Informationen

 

Neben dem Firmensitz Alte Straße 91 in Bremervörde betreibt die Firma Dauber noch Filialen in Stade (Edelweiß bei Dauber, Breite Straße 4) sowie in Horneburg (Im Großen Sande 1).

Antworten auf Fragen und weitere Informationen gibt es unter 04761/2361, bzw. unter info@dautex.de.


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