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Aufklären gegen den Wahnsinn

Landkreis Rotenburg (eb). Mitglieder des Bündnisses "Aufstehen gegen Rassismus" warnen insbesondere Pflegekräfte vor gemeinsamen Aktionen mit Corona-Querdenker:innen.

Bild: ©Fokussiert - stock.adobe.com

Die globale Krise, in der wir uns seit Monaten befänden, bedeute nicht nur Arbeiten an körperlichen und psychischen Grenzen für die Berufsgruppen, die sich um die Betreuung und den Schutz von Menschen kümmern, sondern auch einen politischen Aufruhr, der immer mehr zu einer radikalen Offenbarung abgespaltener gesellschaftlicher Gruppen wird, teilen Marie Willenbrock und Stefan Klingbeil vom Bündnis „Aufstehen gegen Rassismus“ mit.
Hierbei handele es sich nicht um eine Gruppe von Menschen, die alle ein und dasselbe Weltbild hätten, sondern um eine Ansammlung verschiedenster Gedanken. Sie verstünden sich als „eine Menschheitsfamilie“. Daraus entstehe der Glaube, dass man auch mit Menschen demonstrieren könne, die einer rechtsradikalen Ideologie folgen oder solchen, die die Existenz der Corona-Pandemie leugnen, Verschwörungsmythen als Wahrheit verbreiten und immerzu weitere Schein-Argumente hervorholen, um ihren Protest zu untermauern.
„Wir vom Bündnis Aufstehen gegen Rassismus gehen seit Monaten gegen diesen Wahnsinn mit Gegenprotesten und Aufklärungsarbeit vor“, so Klingbeil.
 
Rechtes Gedankengut wird „eingespült“
 
In den Telegram-Gruppen würden Nachrichten aus rechten Kanälen oder von Sektenmitgliedern eingespült. Politisch unerfahrenen Menschen werde damit eine Tür zur Boshaftigkeit geöffnet. Eine Minderheit gefährde mit ihrer Stimmungsmache die Bewältigung der Pandemie. Durch den Zusammenschluss von moderaten Kritiker:innen, lauten Spinner:innen bis hin zu Rechtsextremen, könne man die erschienenen Querdenker:innen nicht voneinander trennen.
Als Minderheit fühlten sie sich zu wenig ernst genommen, wiesen auf eine vermeintliche Spaltung der Gesellschaft hin (die sie selbst erzeugen) und plädierten auf „Freiheit und Selbstbestimmung“. Doch die Freiheit, die am Ende der Pandemie für alle komme, werde es nicht geben, wenn alle auf maßnahmenfreies Verhalten bestünden.
 
Nicht vor Manipulation geschützt
 
Aktuell kursiere in Chatgruppen die Idee, gemeinsame Aktionen von geimpften und ungeimpften Menschen zu initiieren. Es gebe eine Aktionsform, verschiedenfarbige Kerzen vor Rathäusern aufzustellen. Hierzu werde gezielt Pflegepersonal angesprochen und zum Mitmachen eingeladen.
„Wir möchten darauf aufmerksam machen, dass es sich hierbei nicht um eine Gruppe handelt, bei der wir davon ausgehen können, dass alle Menschen vor Manipulation geschützt sind.“
Fakt sei, dass aktuell eine globale Radikalisierung stattfinde, vor der das Bündnis vor allem Pflegekräfte, die mehr als jede andere Berufsgruppe Ihren Teil zur Bewältigung der Pandemie beitragen, schützen wolle.
Wer sich mit den Mitgliedern des Bündnisses austauschen möchte, kann eine Mail an agrrow@posteo.de schicken.


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