Drei Veranstaltungen - ein Tag

Sandbostel. Im Juli vergangenen Jahres wurden auf dem Lagerfriedhof der Gedenkstätte Lager Sandbostel bei der Sanierung oberirdischer Massengrabumrandungen unterhalb eines Fundaments die Beine eines mutmaßlich sowjetischen Kriegsgefangenen gefunden und exhumiert.

Auf Wunsch des Sohnes eines in einem der Massengräber ruhenden sowjetischen Soldaten wird die Gedenkstätte die Beine am Montag, 27. Januar, um 15 Uhr wieder in das Grab einbetten und gesondert kennzeichnen. Ines Dirolf von der Gedenkstääte und Pastorin Petra Lemme von der St. Lamberti Kirchengemeinde Selsingen werden die Einbettung begleiten.

Gedenkveranstaltung

Auf der Freifläche vor der Steinbaracke w4 wird dann um 16 Uhr die zentrale Gedenkveranstaltung zum Tag des Gedenkens an die opfer des Nationalsozialismus abgehalten. Vor dieser ehemaligen Unterkunftsbaracke war im Kriegsgefangenenlager eine Zeit lang ein Sakralraum eingerichtet. Ein von französischen Kriegsgefangenen gemalter und fragmentarisch erhaltender Triptychon erinnert heute noch daran. Andreas Ehresmann, Gedenkstättenleiter sowie Landrat Marco Prietz werden Ansprachen halten.

Illumination

Ab 16.30 Uhr werden die Unterkunftsbaracken der Gedenkstätte mehrfarbig beleuchtet. Mit der Aktion will die Gedenkstätte gegen das Vergessen und das Umdeuten der Verbrechen des Nationalsozialismus vorgehen. Gleichzeitig soll es ein sichtbares Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus und jegliche andere Form von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit setzen.

Bei der Beleuchtung der Holzbaracken hat sich das Team für regenbogenfarben entschieden, da sie symbolisch für Frieden, Freiheit, Toleranz, Gleichberechtigung und Inklusion stehen - werte, für die auch die Gedenkstätte einsteht.

Im Anschluss können sich die Teilnehmenden bei einer Suppe aufwärmen und gegenseitig austauschen.