rgp

Innovative Standortsicherung

Der sicherste Weg, einem Fachkräftemangel vorzubeugen, ist der, die zukünftigen Führungskräfte selbst auszubilden. Die Poppe Malereibetrieb und Fahrzeuglackierung GmbH nimmt hier aktuell eine Vorreiterrolle ein.

 

Dieter Poppe (links) ist stolz auf die erfolgreichen Wege seiner Angestellten Katrin Schröder und Christian Krebs.

Dieter Poppe (links) ist stolz auf die erfolgreichen Wege seiner Angestellten Katrin Schröder und Christian Krebs.

Bild: Rgp

Bremervörde. „Wir unterstützen unsere Mitarbeiter, wo wir können“, sagt Geschäftsführer Dieter Poppe. Zum aktuellen Ausbildungsfenster habe der Betrieb abermals jeweils zwei Maler- und Lackierer-Auszubildende eingestellt. Durch die vielseitige, sehr gute Ausbildung in den firmeneigenen Berufszweigen sichere man nicht nur den Standort, sondern auch die Qualität der Angebote, so Marketing-Leiterin Tina Stegitz. Durch ihre firmeneigene, innovative Herangehensweise schaffe es die Firma stetig, interessierte junge Menschen an das eigene Handwerk heranzuführen.

 

Gesundheit geht vor

Die Karrieren von Katrin Schröder und Christian Krebs stehen dabei namentlich für erfolgversprechende Wege in die Zukunft. Beide haben Abitur und eine Ausbildung in der Poppe Malereibetrieb und Fahrzeuglackierung GmbH absolviert. Krebs hat noch eine Zeit lang Nautik und Schifffahrtstechnik studiert. „Man merkt schon, dass das hier ein familiärer Betrieb ist. Wenn man gesundheitliche Probleme hat, ist der Chef grundsätzlich sehr verständnisvoll.“

Schröder war während ihrer Ausbildungszeit von 2015 bis 2018 circa ein Dreivierteljahr außer Gefecht gesetzt, da sie drei Knie-Operationen über sich ergehen lassen musste. Das Engagement seitens des Arbeitgebers dankte Schröder nicht nur mit besonderen Leistungen - sie absolvierte ihre theoretische Prüfung als Innungsbeste (praktisch war sie die Zweitbeste) und erhielt dafür ein Stipendium, dass ihr in Sachen Weiterbildung für die darauffolgenden drei Jahre zunächst 8.100 Euro zusicherte. Wenig später wurde der Etat auf 9.200 Euro erhöht. Das habe zwar nicht alle Kosten gedeckelt, aber dennoch geholfen, in den Jahren 2019/2020 in Vollzeit in Stade (Ausbildereignung, kaufmännischer Teil) und Hildesheim (fachspezifische Kenntnisse Malerei) erfolgreich die Meisterschule zu absolvieren.

Schröder arbeitet seither als Maler- und Lackierermeisterin - gemeinsam mit ihrem Ausbilder, dem Malermeister Andreas Eckhoff - in ihrem Ausbildungsbetrieb in Bremervörde. Sie kann zudem eine Urkunde als Bachelor Professional vorweisen. Poppe freut sich besonders darüber, Schröder weiterhin in den eigenen Betrieb einbinden zu können, denn eigentlich habe sie Berufsschullehrerin werden wollen.

 

Beste Meisterschule

Ähnlich scheint der Karriereweg von Christian Krebs zu verlaufen. Nach seinem Studium absolvierte er in den Jahren 2021 bis 2024 seine Ausbildung zum Fahrzeuglackierer. Auch er habe die Ausbildung als Jahrgangsbester im Großraum der Innung abgeschlossen. Obwohl er trotz seiner Leistungen kein Stipendium erhalten durfte, weil er zum Zeitpunkt der Prüfung sein 25. Lebensjahr bereits überschritten hatte, wird er mit Unterstützung seines Arbeitgebers und durch Bafög am 4. Oktober ebenfalls seine achtmonatige Meisterschule in Heidenheim beginnen. Die dortige Ausbildung solle besonders gut sein, deshalb ziehe er den Süden vergleichbaren Angeboten im Norden vor. Anschließend, so der Plan, soll auch Krebs einen Meisterposten in der Lackiererei ausfüllen.

Aktuell sind mit Markus Häring und Werner Müller zwei Lackiermeister aktiv. „Unsere Firma geht permanent mit dem neusten Stand der Technik und nimmt auch eigene Anregungen (von uns) gern mit auf“, so Krebs. Dem pflichtet auch Schröder bei: „Grundsätzlich ist unser Chef immer offen für Work-Shops und Weiterbildung.“


UNTERNEHMEN DER REGION