

Landkreis (eb). „Es summt und brummt immer weniger in unserem Land. Umso mehr freut sich der BUND Rotenburg, dass inzwischen bundesweit 500 Kommunen ganz oder teilweise auf den Einsatz von Pestiziden verzichten.
Gestartet ist das BUND-Projekt im Dezember 2017 mit nur 90 Kommunen. Den rasanten Anstieg der Gemeinden, die Insektenschutz praktizieren, wertet der BUND als Erfolg vor Ort und sieht darin gleichzeitig einen Handlungsauftrag für die amtierende Bundesregierung.
Mit dem Verzicht auf Herbizide und andere chemisch-syntethischen Gifte leisten die pestizidfreien Städte und Gemeinden einen großen Beitrag für den Schutz von Mensch und Umwelt. Damit wird in vielen Kommunen umgesetzt, was die Menschen wollen: Insekten- und Artenschutz.
In vielen Kommunalverwaltungen und bei der Kommunalpolitik hat sich die Sorge über die Zukunft von Tier und Pflanzenarten breitgemacht und ein Umdenken eingesetzt. Wie wichtig ein Umdenken bei dem oftmals sorglosen Einsatz von Herbiziden ist, untermauert das
im Mai 2019 vom Weltbiodiversitätsrat vorgestellte Gutachten, wonach das Artensterben dramatischer denn je ist. Der Vorsitzende Manfred Radtke: „Insekten bilden die Grundlage für unser Ökosystem und sind unverzichtbar für die Lebensmittelproduktion. Deshalb müssen beim Insektenschutz alle an einem Strang ziehen.“ So wichtig und wegweisend der Einsatz in den Gemeinden vor Ort sei, dürfe die
Verantwortung nicht den Kommunen allein überlassen werden. „Hauptakteur ist die Bundesregierung, sie muss nun schnell und umgehend Maßnahmen zum Schutz der Insekten ergreifen“, mahnt Radtke. „Es muss schnellstens ein Aktionsplan Insektenschutz her, der unsere Insektenvielfalt wirkungsvoll schützt.“
Sollte es im Landkreis Rotenburg noch Gemeinden geben, die auf öffentlichen Flächen Pestizide einsetzen, bittet der BUND dringend, diese Praxis umgehend einzustellen. Auch sollten eintönige
Rasenflächen zu Blühflächen umgestaltet werden. Wichtig dabei ist, regionaltypisches Saatgut zu verwenden, weil nur damit eine Förderung der biologischen Vielfalt erreicht werden kann. Saatgut für Blühflächen aus dem Agrarbereich hilft dabei nicht. Radtke: „Wenn eine Gemeinde Unterstützung benötigt, kann sie sich gerne an den BUND Rotenburg wenden.