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Lebenswerte Samtgemeinde

Stephan Meyer, Bürgermeister der Samtgemeinde Geestequelle, hat anlässlich des 50. Jubiläums einige Worte verfasst.

 

Ein historisches Foto von der Grundteinlegung des Rathauses.

Ein historisches Foto von der Grundteinlegung des Rathauses.

Bild: Eb

Geestequelle. Zur Samtgemeinde Geestequelle gehören seit 1974 die Gemeinden Alfstedt, Basdahl, Ebersdorf, Hipstedt und Oerel. Etwa 6.500 Einwohnerinnen und Einwohner verteilen sich auf etwa 140,5 km², womit die Samtgemeinde zu den dünn besiedelten Gebieten im Landkreis Rotenburg zählt.

Ein Blick auf statistische Daten zeigt zudem auf, dass in der Samtgemeinde Geestequelle zwar weniger Kinder als im Landesdurchschnitt geboren werden. Jedoch liegt die Anzahl der 6- bis unter 18-jährigen über dem Landesdurchschnitt.

Dies zeigt, dass viele junge Familien bewusst in die Samtgemeinde ziehen, weil hier die Rahmenbedingungen stimmen. Dazu dürften erschwingliches Bauland, gute Kindertagesstätten, übersichtliche Schulen, gelebtes und vielfältiges Vereinsleben und die Nähe zur Natur zählen.

 

Aktuelle Themen

 

Um eine weitere Wohnentwicklung nicht zu gefährden, aber auch aus Gründen des Umweltschutzes und nicht zuletzt, weil der Landkreis Rotenburg (Wümme) dies unmissverständlich eingefordert hat, ist die Umstrukturierung der Abwasserbeseitigung seit längerem eines der Hauptthemen in der Samtgemeinde. Ein großer Schritt wurde mit dem Neubau der Abwasserreinigungsanlage in Oerel gemacht.

In Abstimmung mit den elf Gemeindefeuerwehren wurde im Jahr 2023 von unabhängigen Experten ein Brandschutzbedarfsplan erarbeitet. Die darin gemachten Empfehlungen werden in den nächsten Jahren erhebliche Investitionen in Fahrzeuge und Feuerwehrgerätehäuser erforderlich machen. Wobei erwähnt werden muss, dass die Gemeindefeuerwehren durchaus leistungsfähig sind, der Bedarfsplan jedoch die gestiegenen gesetzlichen Anforderungen berücksichtigen muss.

Großes Thema wird die Ganztagsschule ab 2026 werden. Das Land Niedersachsen baut darauf, dass die Vakanz an Lehrkräften durch ehrenamtliche Personen ausgeglichen wird. Umbaumaßnahmen an den Schulen und die Gewinnung von sonstigen Mitarbeitenden in den Schulen müssen kurzfristig umgesetzt werden.

 

Vereinsleben

 

Lebenswert wird die Samtgemeinde auch durch ein intaktes Vereinsleben. Jeder kann sich engagieren oder die breiten Angebote nutzen, niemand wird gezwungen. Durch die Vereine kommen die Menschen zusammen, tauschen sich aus und entwickeln viele gute Ideen für die Orte. Diese Ideen werden dann entweder direkt umgesetzt oder durch die Weitergabe an die Politik. Fast alle Mitglieder des Samtgemeinderates sind in verschiedenen Vereinen engagiert. Nicht um die Ideen der Politik zu verbreiten oder Stimmung in irgendeine Richtung zu machen, sondern um Ideen oder Meinungen einzuholen. Der Politik in der Samtgemeinde ist sehr an der Meinung der Bevölkerung gelegen.

 

Verbindungen setzen

 

Was es zu verbessern gilt, ist die Anbindung der Mitgliedsgemeinden an den Rest der Welt. Sei es über die Straße, die Bahn oder auch über die Breitbandverbindung. Leben lässt es sich in der Samtgemeinde Geestequelle hervorragend, aber niemand möchte lange Fahrtzeiten zum Arbeitsplatz. Das Arbeiten von zu Hause aus hat sich in einigen Berufszweigen in den letzten Jahren etabliert. Doch dazu bedarf es schneller und stabiler Internetverbindungen. Hier werden schon seit längerem, aber auch sehr kurzfristig mit Hilfe des Landkreis Rotenburg (Wümme) große Fortschritte gemacht. Ein Großteil der arbeitenden Bevölkerung wird aber auch zukünftig zur Arbeitsstelle fahren müssen. Hier gilt es, langen Fahrtzeiten durch schnelle Bahn- oder Straßenverbindungen entgegen zu wirken. Ich gehe davon aus, dass die Dörfer in der Samtgemeinde Geestequelle zukünftig extrem lebenswert sein werden. Schaut man auf Großstädte, sieht man Wohnraumnot, hohe Mietpreise, großes Verkehrsaufkommen, schlechte Luft, ungepflegte öffentliche Plätze. Wenn auf dem Land die Anbindung an den Rest der Welt geschafft ist, dann überwiegen die Vorteile des Landlebens.

Im Samtgemeinderat werden von den Ratsmitgliedern die Belange der Gemeinden natürlich nicht außer Acht gelassen. So tritt die Parteizugehörigkeit durchaus auch mal zugunsten dem Wohnort in den Hintergrund. Im Prinzip herrscht beim Großteil der Themen aber eine einvernehmliche Sichtweise.


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