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„Mehr Radverkehr jetzt!“

Niedersachsen. Die Landesgruppen von Fridays For Future, vom ADFC, vom VCD, vom BUND und vom NABU fordern einen schnelleren Ausbau des Radverkehrsnetzes in Niedersachsen.
Vertreter:innen mehrerer Landesverbände machten in Hannover auf das Thema Radverkehr aufmerksam.

Vertreter:innen mehrerer Landesverbände machten in Hannover auf das Thema Radverkehr aufmerksam.

Die Geschwindigkeit und das Ausmaß, mit der die aktuelle Erderwärmung voranschreitet, seien bedrohlicher denn je, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung der verschiedenen Landesgruppen. Auch für das Land Niedersachsen gelte, dass das verbleibende CO2-Budget zur Erreichung des 1,5-Grad-Ziels nicht verhandelbar sei. Zur Erreichung dieses Ziels brauche es dringend konkrete und zielorientierte Maßnahmen, insbesondere im Verkehrsbereich. Eine massive Reduktion des Kfz-Verkehrs sei unerlässlich. Dabei müsse der Radverkehr eine bedeutende Rolle spielen.
 
Lückenloses Radverkehrsnetz
 
Man brauche ein flächendeckendes und lückenloses Radverkehrsnetz für Niedersachsen, das mit den Kommunen in Niedersachsen abgestimmt sei. Dazu gehören die sinnvolle Kombination mit Bus und Bahn und eine umfangreiche und verständliche Wegweisung.
Man brauche sowohl schnell umsetzbare Problemlösungen als auch grundlegende bauliche Verbesserungen, die auch den zukünftigen Ansprüchen an ein modernes Radverkehrsnetz mit breiten Wegen gerecht würden. Hierbei sollte auf Qualität und Langlebigkeit der Radwege geachtet werden.
Das Land müsse proaktiv dafür sorgen, dass im Gegensatz zu der bisherigen Auslegungs- und Anwendungspraxis die entsprechenden rechtlichen Vorschriften und technischen Regelwerke zugunsten des Radverkehrs in den Kommunen angewandt werden. Wo Radverkehr nicht baulich vom motorisierten Verkehr getrennt werden könne, müsse das Tempo des motorisierten Verkehrs vermindert werden.
Hindernisse wie Mülltonnen, Autos oder Verkehrsschilder hätten nichts auf Radwegen zu suchen, und auch der Radverkehr müsse Baustellen sicher umfahren können.
 
Schnelle und direkte Wege
 
Wenn Radverkehr nicht nur sicher, sondern auch attraktiv sein soll, müsse das Radverkehrsnetz eine Wohlfühlatmosphäre bieten. Dazu brauche es auch eine durchgängige, intuitive Radverkehrsführung auf einem guten Belag. „Schnelle und direkte Wege laden dazu ein, das Rad zu nehmen. Eine leise Umgebung ist nicht nur auf dem Fahrrad ein Gewinn, sondern steigert die Aufenthaltsqualität im Umfeld allgemein“, heißt es.
Mobilitätskonzepte und Beschlüsse seien ein Startschuss für Veränderungen, müssen aber auch beharrlich umgesetzt werden und dürften keine Symbolpolitik sein. Dazu brauche es Personal an einflussreichen Positionen auf Landes- und Kommunalebene. Die Landespolitik stehe in der Verantwortung, die Umsetzung von Ideen und Konzepten voranzutreiben, die ambitioniert erscheinen, die aber notwendig seien, um die Rahmenbedingungen für einen klimaneutralen Verkehr in Niedersachsen zu schaffen. Damit dies möglich wird, sollten Gelder im Verkehrssektor wesentlich vom Kfz-Verkehr zugunsten des Umweltverbunds umverteilt werden. Auch die Straßenbaubehörde solle auf die Anforderungen einer klimagerechten Verkehrsplanung ausgerichtet werden.
Das Land solle eine zentrale Instanz für Radverkehr innerhalb der Verwaltung schaffen, die den Ausbau des Radverkehrsnetzes zwischen den Kommunen koordiniert und vorantreibt.


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