Meisterwerk der Theaterkunst

Bremervörde. „Die zwölf Geschworenen“, bekannt durch den Film von Sidney Lumet aus dem Jahr 1957, beschreibt einen Gerichtsprozess in den 1950er Jahren eines 19-jährigen Puerto-Ricaners, dem vorgeworfen wird, seinen Vater erstochen zu haben. Eine zufällig ausgewählte Jury aus zwölf Geschworenen soll über sein Schicksal entscheiden. Es gibt einige Indizien, die für seine Schuld sprechen, wie etwa die Mordwaffe und Zeugenaussagen. Doch auch begründete Zweifel finden ihren Platz.

Wenn die Geschworenen den Angeklagten für „schuldig“ befinden, landet er auf dem elektrischen Stuhl. Bei „nicht schuldig“ wird er frei gesprochen - in jedem Fall muss die Entscheidung einstimmig ausfallen.

Die Uraufführung der Theaterfassung war im Jahr 1958 an den Münchner Kammerspielen. Seit dem gibt es immer wieder Theateraufführungen, aber auch der Film wurde mehrere Male neu dargestellt.

Die jetzige Theaterfassung kommt vom Münchener Zentraltheater. Unter der Regie von Lea Ralf, zeigen die Darsteller:innen Mara Widmann und Dennis Kharazmi das Stück in ganz neu interpretierter Art und Weise. Und genau da wird es spannend: Mara Widmann spielt in dem Stück alle zwölf Geschworenen. Dennis Kharazmi steht ihr dabei gegenüber. Und noch etwas macht die Aufführung besonders: In den Film spielt keine einzige Frau mit und nun spielt eine Frau alle zwölf Rollen der Geschworenen. In dem Stück „gelingt es ihr verblüffend, jeder Figur eine Eigentümlichkeit mitzugeben, jeden Herrn plastisch zu gestalten und damit die Haltung, die Argumente, das Denken erfahrbar zu machen“, beschreibt Egbert Tholl von der Süddeutschen Zeitung ihre Darbietung.

Der Bremervörder Kultur- und Heimatkreis hat das Münchner Zentraltheater in das Ludwig-Harms-Haus für Freitag, 24. Januar, um 19.30 Uhr eingeladen. Karten für die Aufführung sind online unter kuhk.org oder in der Buchhandlung Morgenstern zu erwerben.