Thema Ganztagsbetreuung
Lamstedt. Das Thema „Ganztagsbetreuung“ beschäftigt auch die Menschen in der Börde Lamstedt, die über die letzten Jahrzehnte eine andere Einstiegsform für ihre Kinder kennengelernt haben. In der Vergangenheit stand die Börde für das Prinzip „kleine Füße - kurze Wege“ und konnte ihren Schülern der 1. und 2. Klasse kleine Gruppen in den Außenstellen Armstorf, Mittelstenahe und Basbecker Berg ermöglichen, bevor es dann zur 3. und 4. Klasse an die Grundschule in der Schützenstraße ging.
Inzwischen wurde die Außenstelle in Mittelstenahe aufgelöst. Die Kinder der 1. und 2. Klassen aus den Gemeinden Mittelstenahe und Stinstedt gehen jetzt zum Basbecker Berg. Die Außenstelle in Armstorf wird zum 1. August 2026 aufgelöst. Auch diese Kinder sollen dann zum Goosherweg am Basbecker Berg wechseln. Mit der Folge, dass bis dahin neue räumliche Kapazitäten geschaffen werden müssten. Für Erweiterungsmaßnahmen in Form von Mobilbauklassen oder sogar ein Anbau sind Haushaltsmittel eingeplant.
Ganztagsbetreuung wird Pflicht
Die Bundesregierung hat bekanntlich beschlossen, die Grundschulen ab Sommer 2026 sukzessive zu Ganztagsgrundschulen umzustellen. Zu diesem Zeitpunkt wird dann die Ganztagsbetreuung in der Grundschule in Lamstedt eingeführt. Leider fehlt es nach wie vor an Beschlüssen der Landesregierung zur Umsetzung der bundesrechtlichen Entscheidungen in entsprechende Richtlinien.
Umso schwieriger ist für die Vertreter der Samtgemeinde die Erstellung eines Konzeptes, das als Grundlage zwischen der Samtgemeinde als Schulträger und der Schulleitung erstellt wird. Der Antrag werde aber trotzdem fristgerecht eingereicht, verspricht Samtgemeindebürgermeister Frank Springer. „Dieses Projekt ist sowohl räumlich als auch organisatorisch und insbesondere finanziell eine enorme Herausforderung“, verrät Springer im Pressegespräch.
Neubau notwendig
Mittelfristig ist ein Neubau einer Grundschule in der Börde Lamstedt unumgänglich. „Wir brauchen in der Börde für unsere Kinder ein pädagogisch gutes Bildungsangebot, das Jahrgangstrakte mit vielen Möglichkeiten für Gruppen- und Partnerarbeiten anbietet, mit Rückzugsorten und Ruheräumen, die eine Methodenvielfalt zulassen und auf die unterschiedlichsten Bedürfnisse der Kinder eingeht. „Zwei meiner drei Kinder gehen in die 1. bzw. 3. Klasse. Ich bekomme also einiges mit“, sagt der Familienvater.
Eine Sanierung, Bauen im Bestand oder ein Mobil Bau wären als Zwischenlösung nicht erstrebenswert, denn weder Brandschutz noch Barrierefreiheit sind auf dem neusten Stand.
Das Projekt Ganztagsschule wird aktuell mit 20 Millionen Euro angesetzt, davon allein 1 Million Euro an Planungskosten. Eine Herausforderung, die es zu meistern gilt.
Es werde eine Wohlfühlschule, an der sich die Kinder, aber auch die pädagogischen Kräfte gerne aufhalten, benötigt, so die Meinung des Verwaltungschefs aus der Börde Lamstedt.