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Herzenssache

Schüler der HRS Ritterhude setzten am 9. November ein bewegendes Zeichen für Toleranz: Im Rahmen eines Projekttages pflanzten sie 5.000 Krokusknollen, die im Frühling als leuchtendes Symbol für die Opfer des Holocaust erblühen sollen.

„Herz erklärt‘s - Gedenken und Erinnern beginnen in unserer Nachbarschaft“ - das war das Motto der Projekttage an der Haupt- und Realschule Ritterhude.

„Herz erklärt‘s - Gedenken und Erinnern beginnen in unserer Nachbarschaft“ - das war das Motto der Projekttage an der Haupt- und Realschule Ritterhude.

Bild: Eb

Ritterhude.  Für die Haupt- und Realschule Ritterhude ist der 9. November nicht nur ein Tag der Erinnerung, sondern auch eine Gelegenheit, aktiv ein Zeichen für Toleranz und ein friedliches Miteinander zu setzen. Jedes Jahr gestalten Schülerinnen und Schüler des 10. Jahrgangs eine Gedenkveranstaltung, um das Bewusstsein für die Gefahren von Diskriminierung und Vorurteilen zu schärfen. Die HRS Ritterhude zeigt sich dabei als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, ein Titel, der durch das Engagement der Schüler immer wieder mit Leben gefüllt wird.

In diesem Jahr beteiligte sich besonders die Klasse 10R1, unterstützt von Sozialpädagoge Uwe Looden und Klassenlehrerin Alexandra von der Höh. Zusammen mit dem Schulverein und der Schulleitung entwickelten sie unter dem Motto „Herz erklärt‘s - Gedenken und Erinnern beginnen in unserer Nachbarschaft“ einen Projekttag des Erinnerns. Die Aktion fand im Rahmen des europaweiten Krokus-Projekts statt, das von Holocaust Education Ireland ins Leben gerufen wurde und daran erinnert, wie wichtig es ist, Menschen aller Kulturen wertzuschätzen und friedlich zusammenzuleben. Im Rahmen des Projekts werden gelbe Krokusse gepflanzt, die im Frühling an die eineinhalb Millionen jüdischen Kinder und Tausende weitere junge Opfer des Holocaust erinnern sollen.

Erinnerungsherzen als Symbol des Gedenkens

Bereits im September begannen die Vorbereitungen: An einem Montagvormittag sprühten Mitarbeiter der Firma Grewe gemeinsam mit den Schülern vier große Herzformen auf eine Wiesenfläche im Straßenbegleitgrün der Gemeinde Ritterhude. Die Schüler und Vertreter der Gemeinde, darunter Genia Flock, die den Bürgermeister vertrat, setzten gemeinsam 5.000 gelbe Safranzwiebeln. Die Krokusse sollen im Frühjahr ihre leuchtende Kraft entfalten und als stille Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus dienen. „Es war eine Freude zu sehen, wie die Schüler voller Eifer bei der Sache waren und zusammen mit den Gästen das große Friedenszeichen in die Erde brachten“, berichteten die Begleitpersonen der Aktion.

Auch Bürgermeister Jürgen Kuck ließ es sich nicht nehmen, die Aktion persönlich zu besuchen. Er lobte die Schüler für ihr Engagement und sprach mit ihnen über die Bedeutung der Demokratie und die vielfältigen Möglichkeiten, sich aktiv für Toleranz einzusetzen.

Stolz und Engagement der Schüler

Die Aktion stieß bei den Schülern auf große Resonanz. „Ich habe an diesem Projekt mitgewirkt, weil wir uns alle dieser Thematik bewusst werden müssen und ich gerne ein Zeichen für Toleranz setzen möchte“, erklärte Schüler Haven. Nele, eine weitere Teilnehmerin, betonte, wie wichtig solche Projekte für eine bessere Zukunft sind: „Mich freut es, dass die Schule sich so für Frieden einsetzt. Dies ist der erste Schritt von vielen.“

Zum Abschluss der Pflanzaktion bildeten die Schüler ein Herz aus Menschen und feierten die gemeinsame Leistung. Die Koordinatorinnen, Lea Muhlack und Politiklehrerin Karolina Wielewicki, verabschiedeten die Schüler und freuten sich auf das Frühjahr, wenn die Krokusse in voller Blüte stehen werden.

Weiterführende Aktionen

Am 9. November setzten die Schüler der HRS Ritterhude ihr Engagement fort und gestalteten handgemachte Krokusse als Friedenssymbole, die im Rathaus ausgestellt wurden. Besucher hatten die Möglichkeit, sich einen dieser selbstgemachten „Friedenskrokusse“ mitzunehmen und so ein Erinnerungszeichen für ein friedliches Miteinander zu setzen.

Durch die Aktion haben die Schüler der HRS Ritterhude nicht nur ein sichtbares Zeichen des Gedenkens geschaffen, sondern auch bewiesen, dass gelebte Erinnerungskultur nicht nur dem Erhalt von Wissen, sondern auch dem Aufbau einer toleranteren Zukunft dient.


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