eb

Konjuktur zieht nicht an

Die wirtschaftliche Entwicklung im Elbe-Weser-Raum setzt ihre Talfahrt auch im zweiten Quartal 2024 fort. Nur 15 Prozent der Unternehmen bewerten ihre gegenwärtige Geschäftslage als gut.

Erneuter Dämpfer für die Konjunktur im Elbe-Weser-Raum.

Erneuter Dämpfer für die Konjunktur im Elbe-Weser-Raum.

Bild: Ihk

Elbe-Weser-Raum. Wie das Ergebnis der IHK-Konjunkturumfrage zeigt, schätzen die Unternehmen ihre Geschäftslage erneut schlechter ein. Der Ausblick auf die kommenden Monate bleibt ebenfalls pessimistisch. Größtes Hemmnis für die künftige Geschäftsentwicklung sind aus Sicht der Betriebe die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen.

„Die Lageeinschätzung in der Industrie hat sich stark eingetrübt. Im Groß- und Einzelhandel sind das Beförderungsvolumen bzw. der Umsatz per Saldo erneut gefallen. Zudem ist die Konsumlaune der Verbraucher nach wie vor auf einem niedrigen Niveau“, berichtet Henrik Gerken, Volkswirt der IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum.

Branchenübergreifend geht die Anzahl der Unternehmen, die von einem guten Quartalsverlauf sprechen, erneut zurück. Nach 18 Prozent im Vorquartal bewerten nun 15 Prozent ihre gegenwärtige Geschäftslage als gut. „Vor einem Jahr waren es noch fast doppelt so viele“, so Gerken.

 

Kleine Lichtblicke

Positive Signale kommen von den Banken, Finanzdienstleistern und Versicherungen. „Auch im Verkehrsgewerbe hat sich die Stimmung etwas aufgehellt.“. Während über alle Branchen hinweg 57 Prozent (zuvor: 60 Prozent) der Unternehmen von einem befriedigenden bzw. saisonüblichen Quartal sprechen, nehmen 29 Prozent (zuvor: 22 Prozent) eine negative Einschätzung vor.

 

Vielfältige Herausforderungen

Der Ausblick auf die kommenden Monate ist weiterhin pessimistisch, der Saldo aus positiver und negativer Erwartungshaltung liegt bei -33 Punkten (zuvor: -29 Punkte). Der Anteil derjenigen Unternehmen, die von einer eher ungünstigeren Entwicklung ausgehen, liegt zwar auf dem Niveau des Vorquartals (40 Prozent; zuvor: 41 Prozent). Allerdings wird eine positivere Geschäftsentwicklung nur von acht Prozent der Unternehmen erwartet. Zuvor waren es zwölf Prozent.

Die Herausforderungen sind weiterhin vielfältig. Neben steigenden Arbeitskosten, einer wackeligen Inlandsnachfrage und Fachkräfteengpässen zählen aus Sicht der Betriebe insbesondere die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen zu den größten Geschäftsrisiken. „Fehlende Planungssicherheit, überbordende Bürokratie sowie ein geringes Investitionsniveau bremsen die wirtschaftliche Entwicklung,“ verdeutlicht IHK-Hauptgeschäftsführer Christoph von Speßhardt. Die IHK Stade für den Elbe-Weser-Raum begrüßt die Ergebnisse der Haushaltsverhandlungen und das geplante Wachstumspaket der Ampel-Koalition. Damit sei die Hoffnung verbunden, dass sich die Rahmenbedingungen für die hiesige Wirtschaft nun verbessern könnten. „Der schönen Worte und Ankündigungen haben wir genug,“ mahnt von Speßhardt. „Nun müssen die Beschlüsse auch zügig und konsequent umgesetzt werden, damit die Entlastungen und Impulse auch bei den Unternehmen ankommen.“


UNTERNEHMEN DER REGION