Geschichten, die Geschichte schrieben

Ralf G. Poppe 61
Der Kultur- und Heimatkreis (KuH)stellte kürzlich die 25. Ausgabe des Jahrbuchs im Bremervörder Rathaus vor.

Bremervörde. Als die KuH-Arbeitsgruppe Stadt- und Heimatgeschichte ihre Arbeit aufnahm, konnte niemand ahnen, dass daraus eine derart nachhaltige Erfolgsgeschichte wachsen würde. So durfte der KuH kürzlich sein 25. Jahrbuch veröffentlichten.

Von den Personen, die im Jahr 2000 an der ersten Ausgabe mitgearbeitet haben, sind Jürgen Rode und Ralf Hube noch heute aktiv dabei. Während Rode die Festveranstaltung im Ratssaal moderierte, sorgte Hube dafür, dass Interessierte gleich vor Ort ihre Ausgabe des Jahrbuchs erhalten konnten.

 

Feierliche Worte

 

Die feierliche Präsentation des neuen Jahrbuchs im Ratssaal wurde von Bremervördes Bürgermeister Michael Hannebacher eingeleitet: „Wenn man (in das Buch) hineinguckt, ist es tatsächlich eine Aufarbeitung der Geschichte. Ein Spiegelbild der Stadtgeschichte.“ Manfred Bordiehn, 1. Vorsitzender des KuH, lobte die „extrem aktive“ Arbeitsgruppe: „Was ich dabei so faszinierend finde, ist, dass diese ganze Arbeit freiwillig, unentgeltlich, also mit anderen Worten ehrenamtlich erfolgt.“ In diesem Jahr thematisierte unter anderem Dr. Henning K. Müller mit seiner Aufarbeitung der Geschichte von Heinrich Deike „Das Schicksal eines jungen Bremervörders im Ersten Weltkrieg“, Jürgen Bösch zeigte „Bremervörde aus der Vogelperspektive“ und Hans Wilhelm Pepper zitierte im Ratssaal - sogar stilecht gekleidet - aus der Arbeit von einem „Hochzeitsbitter - ein norddeutscher Brauch“.

 

Erzählungen mit Nachdruck

 

Ingrid Ehrig, Gesine Wiesehahn, Eberhard Geßler, Horst Burgdorf, Barthold Hildebrandt, Hans Freter, Hans Nack, Helmut Meyer sowie Rode und Hube gehörten der ersten Arbeitsgruppe Stadtgeschichte an. Sie setzten den Grundstein für das, was heute Dr. Michael Ehrhardt, Dr. Henning K. Müller, Sönke Kosicki, Jürgen Bösch und Lars Sandweg-Jüssow gemeinsam unter der Führung von Jürgen Rode erarbeiten. Dabei wurde damals wie heute etwas ganz Besonderes erschaffen.

Während die aktuelle, 25. Ausgabe mit ihren 146 Seiten etwas dicker als „normal“ ausgefallen ist, sank die Gesamtauflage im Laufe der Jahre von 800 Exemplaren auf nunmehr 500. Die Erstausgabe ist das einzige Jahrbuch, dass rund 20 Jahre später noch einmal extra in einer Auflage von 100 Stück nachgedruckt worden ist.

In den 25 Jahren habe sich, so Rode in seiner Begrüßungsrede, sehr viel verändert: „Auch unsere Arbeitsgruppe ist von dieser Veränderung betroffen. Ich möchte dies zum Anlass nehmen, an unsere unvergessenen Mitstreiter der ersten Stunde zu erinnern.“ Das geschah zum Beispiel in einer besonders anerkennend herzlichen Weise zum Andenken an Eberhard Geßler. Niemand habe für das Jahrbuch derart viele Artikel verfasst, niemand habe so viel Bildmaterial beigesteuert wie er.

In die Wege geleitet wurde die Erstausgabe laut Rode allerdings, nachdem der aus Harsefeld stammende Hans Nack 1998/99 gesagt hatte: „In Harsefeld gibt es ein Jahrbuch. So etwas wäre doch auch in Bremervörde eine ganz tolle Sache, um Heimatgeschichte für die Nachwelt zu dokumentieren.“ Mittlerweile sind 387 Artikel in 25 Ausgaben erschienen. Nachdem das Buch in den ersten Jahren noch direkt in Bremervörde bei Borgardt Druck, bzw. ab 2007 bei Ostedruck gefertigt wurde, lässt die zuständige Verlagsgesellschaft Borgardt die „Bremervörder Stadtgeschichte“ mittlerweile außerhalb der Stadtgrenzen bei einem Internetanbieter aus Würzburg drucken, damit der KuH das Werk kostengünstig für 11,50 Euro z.B. in der Buchhandlung Morgenstern anbieten kann.