„Wir sind Bremervörde“

Ralf G. Poppe 159
Seit einiger Zeit findet man in den sozialen Medien der Stadt Bremervörde Imagefilme, die Menschen und Institutionen der Stadt porträtieren. Der in Bremervörde geborene Nils Hannes Klotz hat diese Aktion möglich gemacht.
Für den ersten Dreh ging das Filmteam zur Freiwilligen Feuerwehr.

Für den ersten Dreh ging das Filmteam zur Freiwilligen Feuerwehr.

Bild: Rgp

Bremervörde/München. Die Stadt Bremervörde hat sich mit „Wir sind Bremervörde“ eine Aktion ausgedacht, bei der besondere Menschen und Institutionen der Stadt vorgestellt werden sollen.

Realisiert hat diese jeweils rund 60 Sekunden langen Images der in Bremervörde aufgewachsene, nun in München lebende Filmemacher Nils Hannes Klotz. Sein Konzept, die Stadt mir kurzen Videos vorzustellen und dabei gleichzeitig für den Zusammenhalt der Menschen untereinander so sorgen, überzeugte die Verantwortlichen in der Verwaltung.

Die Vorgeschichte

Nils Hannes Klotz ist in Bremervörde aufgewachsen, hier hat er 2014 sein Abitur gemacht, und mehrere Jahre beim Bremervörder SC Fußball gespielt, bzw. beim TSV Bremervörde Leichtathletik betrieben. Beruflich war er nach dem Abitur und mehreren Praktika zunächst in Richtung Verlagswesen aufgebrochen. Als er in Hamburg eine Ausbildung zum Medienkaufmann absolvierte, lernte er Enrico Kreft kennen. Beide arbeiteten für DIE ZEIT. Der in der SPD aktive Politiker aus Schleswig-Holstein bat Klotz, ihn bei den Wahlen zum Europäischen Parlament im Jahre 2019 filmtechnisch zu unterstützen. Die Arbeit habe viel Spaß gemacht, berichtet Klotz. Dennoch sei er zunächst nach Oldenburg gegangen, um ein Volontariat bei der Nordwest Zeitung zu absolvieren. Nach dem erfolgreichen Abschluss habe er vor Ort drei Monate als Redakteur gearbeitet. Da Klotz seine redaktionelle Arbeit als „mentale Fließbandarbeit“ angesehen habe, war ihm jedoch schnell klar, dass er mit dem Verfassen von Texten auf die Dauer nicht glücklich werden würde. „Ich habe mich schon immer für Fotos und Film interessiert, hatte bereits mit 13 meine erste Kamera.“ Damit habe er kleine Urlaubsfilme gedreht. „Meine Eltern haben das unterstützt, obwohl beide beruflich nicht aus der Richtung kommen“, so Klotz.

In seiner Oldenburger Zeit habe Michael Hannebacher ihn angesprochen, und gefragt, ob er den parteilosen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl 2021 in Bremervörde filmisch unterstützen würde. Der Film mit dem Zitat „Meine Partei heißt Bremervörde“ sorgte schließlich positiv für Furore.

Kamera-Ausbildung in München

Ein Jahr später habe sich in München, wo Klotz auch heute noch lebt, die Möglichkeit ergeben, einen zehnmonatigen Spezialstudiengang für Kameraarbeit an der Bayrischen Akademie für Fernsehen und Digitale Medien - die vom ZDF und dem Bayrischen Rundfunk (BR) mitfinanziert wird- in Unterföhring zu belegen. Dort konnte Klotz wichtige Erfahrungen sammeln, und beispielsweise lernen, wie man am besten (natürliches) Licht bei der Filmarbeit einsetzt. „Dabei wurde mir klar, dass ich nicht in einem großen Unternehmen arbeiten, sondern stets individuell selbst entscheiden wollte.“ Diesen Wunsch hat sich Klotz mit seinem Produktionsunternehmen für Konzepte, Dreh und Schnitt erfüllt. Sein zweites Standbein als Referent für Öffentlichkeitsarbeit mit Schwerpunkt Social Media beim Evangelisch-Lutherischen Dekanat in Augsburg gibt ihm die Sicherheit, sich nur für Herzensprojekte entscheiden, aber nicht jedes Filmangebot annehmen zu müssen.

Zurück in die Gegenwart

Nachdem die Verantwortlichen der Stadt Bremervörde sich entschieden hatten, Image-Filme für die Ostestadt in Auftrag zu geben, und alle Regularien für die Vergabe von derartigen Bemühungen erfüllt worden waren, sei die Stadt an ihn herangetreten, so Klotz. Bürgermeister Michael Hannebacher schätze seine Arbeit durch den gemeinsamen Wahlwerbespot zur Bürgermeisterwahl.

Die Stadt Bremervörde wolle sich aktiver in den sozialen Medien präsentieren und er, so erzählt Klotz weiter, habe Ideen dazu gehabt, diese Pläne bestmöglich umzusetzen. „Es stehen pro Film 60 Sekunden zur Verfügung. Doch man hat ja nicht nur den Film, sondern auch einiges an Vorarbeit“, erklärt Klotz, der bei der Planung der Bremervörder Themen von seinem Bruder Jan Simon Klotz unterstützt wurde. „Zunächst mussten die Konzeption und der Dreh, inklusive aller Drehorte und Protagonisten, erarbeitet werden. Später folgte die Post-Produktion (Bildschnitte, Vertonung).“

Als Bremervörder Jung´ kannte Klotz natürlich Land und Leute, sowie die vorteilhaften Aspekte der Heimatstadt. So konnte er mit seinen Ideen die Entscheider der Stadt überzeugen: „Ich habe der Stadt mein Konzept vorgestellt.“ Anschließend sei man in den Austausch gegangen. Dabei habe sich herauskristallisiert, dass Hochformat-Videos mit spannenden Bildern entstehen sollten. Anschließend mussten die Protagonisten organisiert, sowie Fragen für sie ausgearbeitet werden. „In der ersten Episode geht es zum Beispiel um die Feuerwehr. Was sollte man drehen? Eine Löschübung?“ fragte sich Klotz. Er fand Lösungen und schaffte es, seine Ideen in bewegende Bilder umzusetzen.

Die Ergebnisse der ersten Episoden der ersten Staffel unter dem Motto #wirsindbremervörde sind nun in den sozialen Medien der Stadt Bremervörde sowie bei YouTube online abrufbar.

Im September laufen nun die Dreharbeiten für eine Fortsetzung der Serie. Weitere Informationen finden sich unter www.nils-klotz.de.