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Ute Mahler-Leddin 187
Die Bürgermeisterin von Hollenseth hat ihren Rückzug angekündigt und wird künftig wieder mit ihrer alten Berufung punkten.
Hollnseths Bürgermeisterin Melanie Steffens wird ihr Amt im Januar 2025 niederlegen und sich komplett ihrer neuen beruflichen Herausforderung widmen.

Hollnseths Bürgermeisterin Melanie Steffens wird ihr Amt im Januar 2025 niederlegen und sich komplett ihrer neuen beruflichen Herausforderung widmen.

Bild: Uml

Hollnseth. Nach fast 14 Jahren politischer Arbeit - davon über acht Jahre als Bürgermeisterin - hat Melanie Steffens schweren Herzens die Reißleine gezogen und wird ihr Amt im Gemeinderat und als Bürgermeisterin der knapp 900-Seelen Gemeinde Hollnseth zum 6. Januar 2025 niederlegen.

„Dieser Schritt hat nichts mit den aktuellen Diskussionen in der Samtgemeinde Börde Lamstedt zur eventuellen Umstellung zur Einheitsgemeinde zu tun, sondern mit meiner neuen beruflichen Aufgabe, auf die ich mich sehr freue“, erklärte die Hollenerin im Pressegespräch. „Wenn ich einen Job mache, dann mit Herzblut und viel Engagement und nicht nur nebenbei“.

 

Erfolgreich trotz Gegenwehr

 

Als Melanie Steffens im Jahr 2011 vom damaligen Ratsmitglied Horst Gieschen gefragt wurde, ob sie sich eine politische Mitarbeit vorstellen konnte, zögerte die dreifache Mutter nicht lange und stellte sich - trotz Gegenwind im Ort - zur Wahl. Als eine von zwei Frauen im Rat wurde sie dann direkt vom Gemeinderat als 2. stellvertretende Bürgermeisterin gewählt.

Bereits 2016 wählte der Gemeinderat Steffens als Bürgermeisterin. Eine Zeit des Lernens begann, denn Themen wie Straßenbau, dorftypische Gestaltung und Fördergelder hatte die gelernte Köchin bis dahin nicht auf dem Schirm.

Eine herausfordernde Phase, in der die immerwährende Unterstützung vom Rat und aus der Familie ein wichtiger Faktor für die erneute Kandidatur und Wiederwahl im Jahr 2021 war.

Schweren Herzens und mit einem lachenden und einem weinenden Auge informierte Melanie Steffens nun vor kurzen ihren Gemeinderat von ihren Rücktrittsplänen, die sie vorher mit Samtgemeindebürgermeister Frank Springer diskutiert und überlegt hatte. Die Überschneidung zahlreicher Termine und Sitzungen in der Gemeinde Hollnseth mit ihrer neuen Aufgabe sorgten dafür, dass Steffens beidem nicht mehr gerecht werden konnte.

Ihr Rücktritt als Bürgermeisterin zum 6. Januar 2025 bedeutet, dass ein gewähltes Mitglied in den Gemeinderat nachrückt. Hier steht Dennis Brandt als erstes auf der Nachrückerliste. Bei der Sitzung am 7. Januar 2025 wird der Gemeinderat ihre Nachfolge regeln. Die Arbeit im Schulausschuss und Ausschuss für Jugend und Soziales im Samtgemeinderat wird die Hollnerin weiterhin in gewohnter Manier ausüben.

 

Viele Highlights

 

In den vergangenen Jahren konnte die 55-Jährige viele außerordentliche Projekte in der Gemeinde Hollnseth anstoßen und gemeinsam mit dem Gemeinderat und der Samtgemeinde umsetzen. Zu ihren persönlichen Höhepunkten ihrer Amtszeit zählen die „Taufe“ als Bürgermeisterin bei dem traditionellen Faslom pietschen in Hollen, die Touren und Veranstaltungen mit dem Gemeinderat, der Bau der Krippe in Abbenseth und der im Dezember anstehende 100. Geburtstag der ältesten Hollenerin, Erna Segelken. Aber auch alle anderen Geburtstage, Jubiläen und Veranstaltungen waren und sind großartige Erlebnisse, die dafür gesorgt haben, dass die kontaktfreudige Bürgermeisterin mit den Bürgern auf Augenhöhe regelmäßig ins Gespräch kam.

 

Neue Herausforderungen

 

Die gelernte Köchin hat jahrelang im Qualitätsmanagement, als Konzernbetriebsratsvorsitzende und als Betriebsratsvorsitzende im Europarat eines großen Betriebes im Gesundheitssektor gearbeitet, bevor sie vor ein paar Jahren den Wechsel zurück in die Gastronomie wählte. Zuerst „nur“ im Büro des „Alten Amtsgerichts“ in Osten, dann später im Catering und im Service. Dabei kam die Begeisterung zu ihrem ursprünglichen Ausbildungsberuf zurück. Als die Option, den „Güterschuppen“ in Hemmoor zu pachten zur Diskussion stand, zögerte die Powerfrau nicht lange und übernahm zum 1. September das Juwel mit Flair und Potential. Eine Entscheidung, die die Familie Steffens gemeinsam traf, denn neben der politischen und beruflichen Arbeit sind auch noch zehn Pferde, zwei Hunde, Haushalt sowie eine Familie zu versorgen und als Mutter und Oma für drei Kinder und drei Enkelkinder da zu sein. Mit der neuen Aufgabe als Chefin des Güterschuppens eine große Herausforderung: arbeiten, wenn andere frei haben, Vor- und Nachbereitungszeit, die keiner sieht, Einkauf, Bestellungen, Terminplanung, Mitarbeitergespräch und -koordination sowie natürlich die Buchführung und tägliche Abrechnung. Aufgaben, auf die sich das Energiebündel sehr freut.

 

Das Lokal

 

Der Güterschuppen hat aktuell von Mittwoch bis Samstag von 18. Uhr bis 1 Uhr - und auf Anfrage auch tagsüber oder am Sonntag - geöffnet und bietet nicht nur zur Weihnachtszeit einen heimeligen Treffpunkt für Gruppen, Versammlungen, Feiern und Veranstaltungen. Das Angebot der Speisekarte reicht von Salaten, über Baguette bis hin zur leckeren Currywurst Pommes, die bei einem frisch gezapften Bier oder Wein natürlich besonders gut schmecken. Bei größeren Veranstaltungen kann das Catering in Kooperation mit dem Eigentümer des Güterschuppens, Jan Nachtigall, vom Alten Amtsgericht dazugebucht werden.

„Mir ist es wichtig, das urige und gemütliche Kneipenflair zu erhalten. Dazu werden wir künftig verschiedene Events, wie Karaoke Abende und ähnliches anbieten“, verrät die Pächterin des Güterschuppens stolz. Die jeweiligen Termine und die Öffnungszeiten ab Frühjahr werden auf der neugestalteten Homepage unter gueterschuppen-hemmoor.de und auf den bekannten Social Media Kanälen bekannt gegeben.

Reservierungen und Bestellungen sind unter info@gueterschuppen-hemmoor.de oder telefonisch ab 17.30 Uhr: 0160/5978783 oder tagsüber 0151/65432779 möglich.