Alternativen bieten

red 67
Die Linke im Landkreis Osterholz verjüngt sich: Bei der Jahreshauptversammlung wurde ein neuer Sprecher:innenrat gewählt.
Bei der Jahreshauptversammlung der Linken wurde unter anderem der Sprecher:innenrat neu gewählt. Zu Gast war der Landesvorsitzende der Partei, Thorben Peters.

Bei der Jahreshauptversammlung der Linken wurde unter anderem der Sprecher:innenrat neu gewählt. Zu Gast war der Landesvorsitzende der Partei, Thorben Peters.

Bild: Eb

Osterholz-Scharmbeck. Bei er gut besuchten Versammlung im Kulturzentrum am Kleinbahnhof wurde ein deutlich verjüngter Kreissprecher:innenrat gewählt. Mit der 21-jährigen Johanna-Sophie Jaeger aus Ritterhude und dem Worpsweder Jugendsprecherteam Finn Lasse Döll (18) und Julius Vauth (19) nimmt die Partei verstärkt junge Stimmen in den Fokus.

Neben Jaeger gehören Imke-Aita Birmele (31), Philipp Schübel (36) und der ehemalige Bundestagsabgeordnete Herbert Behrens (70) zum neu gewählten Sprechergremium. Die Parteibasis bestätigte damit eine Mischung aus Erfahrung und Aufbruch.

Thorben Peters, Landesvorsitzender der Linken Niedersachsen, wies in seinem Bericht auf einen landesweiten Mitgliederzuwachs hin. Die Zahl der Mitglieder habe sich innerhalb eines Jahres verdoppelt – insbesondere nach dem umstrittenen Bundestagsantrag zur Verschärfung der Asylpolitik, den CDU/CSU und AfD gemeinsam eingebracht hatten. „In wesentlichen Punkten wie dem Festhalten an der Schuldenbremse, der Aufrüstung und der Verschärfung des Asylrechts sind die anderen Parteien kaum noch voneinander zu unterscheiden“, kritisierte Peters. Die Linke setze dem soziale Forderungen entgegen: „Mieten runter, Löhne rauf und eine Umverteilung, die Milliardäre abschafft!“

Auch im Kreisverband Osterholz habe sich die Mitgliederzahl verdoppelt, berichtete Herbert Behrens. Derzeit zählt die Partei 90 Mitglieder, davon 41 unter 30 Jahren. Der Frauenanteil liegt bei 40 Prozent. Die neue Parteiführung plant, die politische Arbeit in den Gemeinden Schwanewede, Lilienthal, Worpswede, Hambergen, Ritterhude und Osterholz-Scharmbeck auszubauen.

Sorge bereitet den Genossinnen und Genossen das Erstarken rechter Parteien – auch im Landkreis. Mit Blick auf die kommenden Kommunalwahlen 2026 betont der Kreisverband: „Antifaschismus muss Alternativen bieten.“ Dabei wolle man gezielt mit jungen Menschen über Ängste vor Aufrüstung, Wehrpflicht und sozialen Unsicherheiten ins Gespräch kommen. Ziel sei es, soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz zusammenzudenken – als politische Antwort auf wachsende gesellschaftliche Spannungen.