Bevölkerung ist gefragt: Landkreis sucht Ideen für Förderkonzept 

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Landkreis Osterholz (nek). Seit 2014 flossen aus dem LEADER-Förderprogramm 2,6 Millionen Euro in die Region. Jetzt sind die Bewohner:innen der Region aufgefordert, sich mit Ideen an einer Online-Befragung zur Entwicklung des ländlichen Raumes zu beteiligen.
Auf rege Beteiligung von Seiten der Bevölkerung hoffen die neue Leiterin des Amtes für Kreisentwicklung, Jana Lindemann, Landrat Bernd Lütjen, Sweco-Planerin Verena Lorenz und Wirtschaftsförderer Dirk Stelling. Foto: nek

Auf rege Beteiligung von Seiten der Bevölkerung hoffen die neue Leiterin des Amtes für Kreisentwicklung, Jana Lindemann, Landrat Bernd Lütjen, Sweco-Planerin Verena Lorenz und Wirtschaftsförderer Dirk Stelling. Foto: nek

Die Grundlage für die bisherige Förderung war das Entwicklungskonzept „Kulturlandschaft Osterholz“, das der Landkreis gemeinsam mit dem Bremer Blockland und dem Bremer Planungsbüro Sweco erarbeitet hatte. Für die kommenden Förderperiode soll diese Konzept erweitert und fortgeschrieben werden.
„Wir suchen Ideen aus den Reihen der Bevölkerung“, warb Landrat Bernd Lütjen bei der Vorstellung der Umfrage im Kreishaus. Der Zeitrahmen ist allerdings knapp bemessen: Nur noch bis zum 8. Januar 2022 können sich die Einwohner:innen unter www.surveymonkey.de/r/WZV99NX einloggen und ihre Wünsche und Ideen einbringen. Der Landkreis habe mit dem Programm bisher sehr gute Erfahrungen gemacht, lobte Lütjen. „Das Programm lebt von den kreativen Ideen aus der Bevölkerung“.
Als Beispiele nannte Bernd Lütjen dabei etwa das „Tor zum Moor“ oder die Elektrifizierung der Torfkähne. Doch auch Touristik-Parkplätze seien durch die Brüsseler Fördergelder entstanden. Unter http://www.kulturlandschaften-osterholz.de/projekte/leader-projekte-foerderperiode-2014-2020 können die in der vergangenen Periode geförderten Projekte eingesehen werden und Anregungen für neue Vorhaben geben.
 
Konzept muss nicht komplett neu erstellt werden
 
In der neuen Förderperiode befinden sich sogar 3 Millionen Euro im Topf. Einen großen Vorteil sieht der Landrat vor allem darin, dass sowohl der Landkreis als auch das Planungsbüro mit dem Kreisentwicklungskonzept 2030 bereits vorgearbeitet haben. Somit müsse das bereits vorhandene regionale Konzept für die „Kulturlandschaft Osterholz“ lediglich angepasst und fortgeschrieben werden.
Mit der Bürgerbefragung folge das LEADER-Förderprogramm dem sogenannten „Bottom-Up“-Ansatz, der „von unten nach oben“ Ideen transportiere, erläuterte Jana Lindemann, neue Leiterin des Amtes für Kreisentwicklung. Sie betonte, dass sich die Beteiligung der Bürger nicht allein auf die Teilnahme an der Umfrage begrenze, sondern es im Kreishaus eine Arbeitsgruppe gebe, die sich mit den Förderanträgen befasse und in der neben den Vertretern der Kommunen auch zahlreiche Wirtschafts- und Sozialpartner, wie etwa Touristik, Naturschutz, Landwirtschaft, Sport und Kirche, mitwirkten. Diese gruppe tage zweimal im Jahr, pro Projekt seien bis zu 80 Prozent über LEADER förderungsfähig.
 
Unter Zeitdruck
 
Der neue Wirtschaftsförderer im Kreishaus, Dirk Stelling, hofft bei der LEADER-Fortschreibung besonders auf kreative Ideen im Bereich Tourismus und Fremdenverkehr. Die bisher bestehende 10.000-Einwohner-Grenze, die es bisher erschwert hatte, Ortschaften wie Pennigbüttel bei der Förderung zu bedenken, werde jetzt fallen. Wirtschaftsförderer Stelling geht von einer nahtlosen Fortführung der Arbeit aus: „Wir können schnell loslegen.“
Hauptamtlicher Ansprechpartner für das Programm bleibt weiterhin Jan Hendrik Schumacher im Kreishaus II, telefonisch erreichbar unter 04791/930 34 22; Informationen unter www.kulturlandschaften-osterholz.de.
Allein der Zeitdruck sei problematisch, bekannte Sweco-Planerin Verena Lorenz: Das Land erwarte, dass die Novelle des regionalen Entwicklungskonzepts bis spätestens 30. April 2022 vorliegt.