Ein besseres Leben mit Diabetes

red 94

Mit modernen Therapien, Technologiefortschritten und Lebensstilstrategien gibt es heute mehr Möglichkeiten denn je, das Leben mit Diabetes positiv zu gestalten. Zum Weltdiabetes-Tag am 14. November ein Blick auf die aktuellsten Entwicklungen und Perspektiven.

Low-Carb-Diäten und das Intervallfasten helfen vielen Betroffenen, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.

Low-Carb-Diäten und das Intervallfasten helfen vielen Betroffenen, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten.

Bild: Elena/Adobestock

Am 14. November wird weltweit auf die Herausforderungen und Fortschritte im Umgang mit Diabetes aufmerksam gemacht - ein Thema, das Millionen Menschen betrifft. Die gute Nachricht ist: Die Forschung hat in den letzten Jahren viele Fortschritte gemacht, die Betroffenen mehr Möglichkeiten zur Kontrolle ihrer Erkrankung bieten. Von neuen Medikamenten und Technologien bis hin zu bewährten Lebensstilmaßnahmen - die Ansätze zur Verbesserung des Lebens mit Diabetes sind vielfältig.

Fortschritte in der Therapie

In der Therapie von Diabetes, insbesondere Typ-2-Diabetes, haben neue Medikamente vielversprechende Erfolge erzielt. Insbesondere GLP-1-Rezeptor-Agonisten und SGLT-2-Inhibitoren sind Beispiele für Medikamente, die nicht nur den Blutzuckerspiegel senken, sondern gleichzeitig das Herz-Kreislauf-Risiko verringern und dabei helfen, das Gewicht zu kontrollieren. Zusätzlich werden für Typ-1-Diabetes Therapien mit Stammzellen entwickelt, die Insulinproduzenten im Körper ersetzen könnten - eine Methode, die langfristig vielleicht sogar heilend wirken könnte. Die Forschung setzt zunehmend auf personalisierte Behandlungsansätze, um eine optimale Anpassung an die Bedürfnisse jedes Einzelnen zu ermöglichen.

Lebensstil und Ernährung

Ein zentraler Bestandteil des Diabetesmanagements ist der Lebensstil. Studien zeigen, dass Menschen mit Diabetes durch eine bewusste Ernährung, regelmäßige Bewegung und das Vermeiden von Zucker- und Kohlenhydratspitzen ihren Blutzuckerspiegel besser kontrollieren können. Low-Carb-Diäten, das Intervallfasten und körperliche Aktivitäten wie Ausdauersport haben in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Für viele Betroffene kann eine angepasste Ernährung dazu beitragen, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten und den Medikamentenbedarf zu senken. Diabetesschulungen und personalisierte Ernährungsberatungen unterstützen dabei, die richtigen Maßnahmen zu finden und langfristig umzusetzen.

Alltagserleichterungen

Technologische Fortschritte haben den Alltag für Menschen mit Diabetes revolutioniert. Insulin, das nur einmal wöchentlich injiziert werden muss, kontinuierliche Glukosemonitore (CGM), die rund um die Uhr den Blutzuckerspiegel messen und per App warnen, oder Insulinpumpen, die den Blutzucker regulieren – all das erleichtert das tägliche Management enorm. Besonders beliebt sind die CGMs, die Echtzeitdaten liefern und dabei helfen, Blutzuckerschwankungen rechtzeitig zu erkennen und gegenzusteuern. Insulinpumpen und -pflaster, die bei Bedarf automatisch Insulin abgeben, ermöglichen es Betroffenen, ein stabileres Blutzuckerniveau zu halten und ein Stück Normalität zurückzugewinnen.

Prävention und Früherkennung

Die Prävention von Typ-2-Diabetes ist ein weiteres zentrales Thema. Studien zeigen, dass durch eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und das Vermeiden von Übergewicht das Risiko erheblich gesenkt werden kann. Daher wird in den letzten Jahren viel Wert auf Früherkennungsprogramme gelegt, um Diabetes rechtzeitig zu diagnostizieren und Folgeerkrankungen zu vermeiden. Das Konzept der „partizipativen Entscheidungsfindung“ rückt zunehmend in den Fokus, sodass Patienten aktiv in ihre Therapieentscheidungen eingebunden werden. Dies stärkt die Eigenverantwortung und trägt zur Verbesserung der Lebensqualität bei.

Psychosoziale Aspekte

Das Leben mit Diabetes ist nicht nur eine körperliche, sondern auch eine emotionale Herausforderung. Der tägliche Umgang mit der Krankheit, die regelmäßige Überwachung des Blutzuckers und die Einhaltung der Therapiepläne können zu einer erheblichen psychischen Belastung führen. Auch die soziale Integration und das Gefühl, „anders“ zu sein, spielen gerade für junge Betroffene eine Rolle. Der Weltdiabetes-Tag soll auch daran erinnern, dass neben der medizinischen Versorgung die psychosoziale Unterstützung von großer Bedeutung ist. Psychologische Beratungen, Selbsthilfegruppen und spezielle Programme helfen Betroffenen, besser mit ihrer Situation umzugehen und Ängste oder Stress abzubauen.