Satire im Landhaus Meyenburg
Schwanewede. Am Donnerstag, 14. November, ist Tönnishoff im Landhaus Meyenburg am Meyenburger Damm 28 in Schwanewede zu Gast.
Dort will er ab 19 Uhr satirische Kurzgeschichten aus seinen nunmehr vier Büchern vortragen. „Karl Valentin lebt. Ich habe mich schon langen nicht mehr so gut amüsiert“, schreibt Professor Dr. Walter Krämer, Vorsitzender des Vereins Deutsche Sprache, über Tönnishoffs Satiren. „Man könnte meinen, einen würdigen Nachfolger von Ephraim Kishon zu erleben“, ist sich Manfred Bordiehn, Vorsitzender des Bremervörder Kultur- und Heimatkreises, sicher. Der Eintritt ist frei, nach der Lesung geht der Hut rum. Veranstaltet wird der Abend vom Verein Lebensart Meyenburg.
Tönnishoff unternimmt in seinen Satiren einen erfrischenden Spaziergang durch die Politik und das Alltagsleben, wobei er gerne das verbale Florett zum Einsatz bringt. Was passiert, wenn beim Polizeinotruf gespart wird? Auch mit dieser Frage hat der Journalist sich beschäftigt. Dann klingt es so: „Willkommen bei der Polizei. Unser Computer wird Sie durch das Menü führen. Wenn Sie einen Verkehrsunfall melden wollen, drücken Sie die 1, wenn Sie gerade überfallen werden, drücken sie die 2.“ Klar, dass der Autor im weiteren Verlauf die Dinge auf die Spitze treibt: „Will der Täter mehr als 100 Euro von Ihnen erbeuten, drücken Sie die 17, ist der Betrag kleiner, weisen Sie den Täter bitte darauf hin, dass auch kleinere Beträge versteuert werden müssen.“
Die Satiren sind oftmals so skurril, dass man kaum glauben mag, dass der Aufhänger der Geschichten stets der Realität entspringt. Gleichwohl zielt der Autor nicht nur auf die Lachmuskeln der Leser, die eine oder andere Geschichte ruft oft Nachdenklichkeit hervor. Doch wie kommt Tönnishoff zu seinen Themen? „Zeitung lesen, Radio hören und Augen sowie die Lauscher offen halten“, rät der Satiriker.
In den vergangenen fünf Jahren hat Tönnishoff nun schon knapp 60 Lesungen in Bremen und Niedersachen über die Bühne gebracht, wie er sagt. „Teilweise kommen bis zu 50 Leute“, freut er sich. Wichtig sei ihm, dass die Besucher bei den rund eineinhalbstündigen Auftritten einfach ihren Spaß und eine unterhaltsame Zeit hätten. „Und ich glaube, das haben sie. Ich bin ein bisschen stolz darauf, dass es nur ganz selten vorkommt, dass ein Besucher in der Pause die Lesung verlässt. Aber das könnte auch daran liegen, dass die Türen in den Pausen abgeschlossen sind“, scherzt er.