Ralf G. Poppe

Blickpunkt Natur

Im Zuge ihrer Klausurtagung in der vergangenen Woche (der Anzeiger berichtete) hat die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen zudem intensiv Natur-Themen beleuchtet.
Bettina Schroeder (links) informiert über die Bildungsmöglichkeiten in und an der Umweltpyramide.

Bettina Schroeder (links) informiert über die Bildungsmöglichkeiten in und an der Umweltpyramide.

Bild: Rgp

Bremervörde. Bei der Klausurtagung der Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen ging es beispielsweise auch um das Bildungszentrum Umweltpyramide, sowie um die NABU-Sichtweisen zum Raumänderungsprogramm des Landkreises. Dabei hat der Bremervörder Fraktionsvorsitzende Reinhard Bussenius seinen Fraktionskollegen die Ostestadt mit Themen nähergebracht, die für den gesamten Landkreis relevant sind.

 

Bildungszentrum Umweltpyramide

 

Gleich am ersten Tag der zweitägigen Klausurtagung durfte die Dipl.-Biologin Bettina Schroeder, Pädagogische Leitung vom NABU Naturschutz- und Bildungszentrum Umweltpyramide, den Kreistagsmitgliedern ausführlich ihre Arbeit und die daraus resultierenden Probleme erläutern. „Unsere Umweltbildung weckt bei Kindern durch direkte Naturerlebnisse Emotionen. Sie spüren, wie wichtig die Natur ist, und sie bekommen Handlungsoptionen aufgezeigt, so dass sie merken, sie sind in der Lage, etwas Positives zu bewirken“, so Schroeder. Die NABU-Umweltpyramide leiste mit ihrer Umweltbildung einen wichtigen Beitrag zur Etablierung von Bildung für nachhaltige Entwicklung in Schulen. Zur Weiterführung der Impulse, die die NABU-Seminare den Kindern geben, habe sie Lehreinheiten entwickelt, mit denen die Lehrkräfte einige der Themen in der Schule nacharbeiten könnten. „2026 starten alle Grundschulen mit dem Ganztag. Die Kinder werden noch weniger Gelegenheit haben, unbeschwert und selbstbestimmt die Natur zu erleben, so dass unsere Aufgabe, ihnen Naturerfahrungen zu ermöglichen, immer wichtiger wird“, betonte Schroeder.

 

Gesetzliche Flächenausweisungen erfüllen

 

Der NABU-Kreisverband Bremervörde-Zeven e.V. wurde von der Kreistagsfraktion gebeten, am zweiten Tagungstag Informationen zum Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) des Landkreises dezidierter zu erörtern. Diese Aufgabe übernahm der Vorsitzende Walter Lemmermann. Im Verlaufe seiner Präsentation wurden unterschiedliche Anforderungen in Bezug auf Energiesicherheit, Klimaschutz sowie Natur-und Artenschutz besprochen. „Die gesetzlichen Vorgaben zur Flächenausweisungen sind zu erfüllen. Daher wird eine Analyse der gesamten Kreisfläche nach einheitlichen Kriterien vom NABU unterstützt“, so Lemmermann.

Die Auswahl der Kriterien beinhalte allerdings derzeit aus Sicht des Naturschutzes nicht genügend Kriterien des Artenschutzes. So erfolgten derzeit Planungen in Rastvogelgebieten mit nationaler Bedeutung oder in Schwerpunktgebieten des Wiesenvogelschutzes.

Damit die Flächenvorgaben des Landes Niedersachsen durch den Landkreis Rotenburg erfüllt werden, schlug der NABU die Aufnahme vom Repoweringflächen als Positivkriterium ins RROP vor. Zusätzlich solle eine gestaffelte Ausweisung von Windenergievorrangflächen erfolgen. Der Gesetzgeber verlange bis zum 31. Dezember 2027 lediglich eine Ausweisung von 3,09 Prozent der Kreisfläche. Der Ausweis von 4 Prozent der Kreisfläche müsse erst zum 31. Dezember .2032 erfolgen. Diese gestaffelte Festlegung von Vorranggebieten für Windenergie werde von anderen Landkreisen bereits vollzogen. „Durch diese Neubewertung von Kriterien erhält der Landkreis Rotenburg die Möglichkeit, weitere naturschutzfachliche Aspekte in Planung aufzunehmen“, so Lemmermann weiter. Die Kreistagsfraktion der Grünen wird das weitere Vorgehen detailliert überprüfen.


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