

Osterholz-Scharmbeck. Volles Haus in der Stadthalle Osterholz-Scharmbeck. Zur Freisprechungsfeier des Handwerks im Kreis Bremervörde und Landkreis Osterholz waren nicht nur die frischgebackenen Gesellinnen und Gesellen erschienen. Familienangehörige, Freunde und zahlreiche Ehrengäste füllten den Saal in der Kreisstadt bis auf den letzten Platz. Insgesamt 122 erfolgreiche Prüfungsabsolventen aus verschiedenen Handwerksberufen erhielten an diesem Abend ihre Zeugnisse und Gesellenbriefe aus den Händen der jeweiligen Innungsmeister und Lehrlingswarte. Großen Applaus aus dem Publikum gab es als Zugabe obendrauf.
Feierliche Freisprechung
Nach einem Intro der beliebten Lehrerband „Five Branches“ der Berufsbildenden Schule Osterholz-Scharmbeck, vollzog auch in diesem Jahr der Bremervörder Kreishandwerksmeister Diedrich Höyns die feierliche Zeremonie der Freisprechung mit den Worten: „Erhebt Euch von den Sitzen. Nach altem deutschen Handwerkerbrauch spreche ich Euch nunmehr frei. Ich spreche Euch los von den Verpflichtungen, die Ihr in Eurer Lehrzeit übernommen habt und erkläre in aller Öffentlichkeit, dass Ihr rechtschaffene Handwerksgesellinnen und -gesellen Eures Berufsstandes seid.“
139 Auszubildende, davon 125 männliche und 14 weibliche, hatten an den Gesellenprüfungen der Handwerksinnungen in 13 verschiedenen Berufen teilgenommen. Rund 88 Prozent waren letztlich erfolgreich. Zwölf Kandidatinnen und Kandidaten ist es sogar gelungen, ihre Prüfung mit Bestnoten abzuschließen. Sie erhielten als Anerkennung ihrer Leistungen eine Prämie der Volksbank eG Osterholz Bremervörde und ein kleines Geschenk der jeweiligen Innung. Mit der Note „Sehr gut“ bestanden Marvin Meyer aus Lübberstedt, Tim-Jannik Much aus Bremervörde und Hauke Oetjen aus Gnarrenburg.
Handwerk macht glücklich
Gastredner des Freisprechabends war Matthias Steffen, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade. Steffen zitierte eine Studie der IKK Classik, die nahelegt, dass Handwerkerinnen und Handwerker glücklicher sind als der Durchschnitt der arbeitenden Bevölkerung aus anderen Berufszweigen. Er habe beim Gang auf die Bühne in den Gesichtern der jungen Leute gesehen, dass dies zutreffe. In seiner Festansprache lobte der Hauptgeschäftsführer das duale Ausbildungssystem in Deutschland, dass Jahrhunderte gewachsen und international anerkannt sei. Eine erfolgreich abgeschlossene Handwerksausbildung sei in ihrer Wertigkeit mit einem akademischen Abschluss gleichzusetzen.
Auf dem Weg in eine gute Zukunft bescheinigte er den frischgebackenen Gesellinnen und Gesellen: „Sie sind in der Zeit, in der Sie in der Ausbildung waren, als Persönlichkeit gereift. Viele kommen als Jungs und Mädels in die Betriebe und verlassen dann als gestandene Männer und Frauen diese Ausbildungszeit. Sie haben die Kernkompetenzen des Handwerks gelernt, wie Respekt und Pünktlichkeit, aber auch Rücksichtnahme und viele andere Dinge.“