Käte Heins

Hecken in Niedersachsen

Die Niedersächsische BINGO-Umweltstiftung und die Norddeutsche Landschaftspflegeschule wollen mit einem Projekt etwas zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen.
Mit einem gemeinsame Konzept soll die Biodiversität in den Feldhecken wieder hergestellt werden.

Mit einem gemeinsame Konzept soll die Biodiversität in den Feldhecken wieder hergestellt werden.

Bild: Khe

Geestenseth. Mit einem gemeinsamen Konzept wollen die Niedersächsische BINGO-Umweltstiftung und die Norddeutsche Landschaftspflegeschule (NoLa) sowie die Gemeinden im Landkreis Cuxhaven die Biodiversität in den Feldhecken des Landkreises retten.

Dr. Andreas Lindemann, Vertreter der BINGO – Umweltstiftung, die in diesem Jahr ihr 35- jähriges Jubiläum feiert, fördert in den kommenden Jahren das Jubiläumsprojekt zum Thema „Hecken in Niedersachsen“. In seiner Ansprache machte er deutlich, wie wichtig das Landschaftspflegekonzept der NoLa in Geestenseth ist. „Mit diesem hervorragendem Projekt zur Grundlage Pflege von Feld- und Wallhecken haben wir hier in Geestenseth ein wahres Juwel in Niedersachsen gefunden.“ Er betonte die Bedeutung dieser nachhaltigen Arbeit und warb für den Erhalt der regionalen Flora und Fauna sowie die Förderung der Artenvielfalt. Björn Rohloff, stellv. Geschäftsführer der Stiftung Kulturlandpflege in Niedersachsen, zeigte in einem Rückblick die langjährige Zusammenarbeit mit der NoLa auf.

 

Früher war mehr Hecke

 

Hecken säumten Feldwege und Äcker. Bedingt durch Bodenreform, Flurbereinigung, Ertragssteigerung und Effizienz wurden Äcker und Wiesen begradigt, zusammengelegt und wertvolle Wall- und Feldhecken, die einen wertvollen Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten bilden, gingen verloren.

Dichte und bodennahe Strukturen beherbergen viele sonst schutzlose Arten. Eine gepflegte Hecke ist unverzichtbar für ein artenreiches, ökologisch wertvolles Biosystem. Eine Hecke kann im langjährigen Mittel etwa die gleiche Menge Kohlenstoff pro Hektar binden, wie ein durchschnittlich intakter Wald. Vorstandsmitglieder der NoLa, Rita Kröncke, Fritz Beinker und Gerhard Hillmann beschreiben Hecken als einzigartiges Kulturlandschaftselement - in einem über Jahrhunderte von Menschen geschaffenen Lebensraum - für sehr viele Arten der Flora und Fauna. Auch die Ursachen des Artenschwundes in den Hecken wurden zur Sprache gebracht. Wie man vergreiste, artenarme Hecken wieder revitalisieren und die einstige Artenvielfalt wieder herstellt wurde mithilfe praktischer Beispiele aus der Landschaftspflege gezeigt.

Das Anliegen der praxisorientierten Schule der NoLa „Artenvielfalt in der Kulturlandschaft schaffen und erhalten“ wurde ebenfalls als sehr wichtiger Baustein für mehr Artenvielfalt beschrieben. Die praktische Heckenpflege und deren Schulung wird für zunächst drei Jahre von der BINGO-Umweltstiftung Stiftung großzügig gefördert.

 

Gemeinden signalisieren Zusammenarbeit

 

Die Bedeutung der Heckenpflege für den Naturschutz wurde auch vom Beverstedter Bürgermeister Guido Dieckmann nachdrücklich gefordert: „Wenn wir uns jetzt nicht daran beteiligen,wann dann?“ Henrik Wärner, Bürgermeister der Gemeinde Schiffdorf, lobte zudem das starke ehrenamtliche Engagement der NoLa. Nico Schäfer, Fachgebietsleiter beim Naturschutzamt des Landkreises Cuxhaven sagte bei der Umsetzung des Projekts eine enge Zusammenarbeit zu. Mit diesem anspruchsvollen Vorhaben sollen nicht nur die fachgerechte Heckenpflege etabliert, sondern auch die Artenvielfalt in Niedersachsen langfristig gesichert werden.

 

Anträge zur Heckenpflege stellen

 

Ab sofort können Besitzer von Feld- und Wallhecken ihre Anträge zur Heckenpflege bei der NoLa einreichen. Das entsprechende Formular steht auf der Website der Landschaftspflegeschule unter landschaftspflegeschule.de zur Verfügung.


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