Junges Engagement wird gewürdigt - Lilienthal gewann beim Europawahlwettbewerb des ANZEIGERS
„Es ist enorm wichtig, dass man seinen Teil dazu beiträgt, dass das eigene Umfeld zu einem besseren Ort wird.“ Mit diesen Worten würdigte Bürgermeister Tangermann die schulpolitische Arbeit der anwesenden Schüler/innen im Alter vom 14 bis 18 Jahren. Man könne die politische Arbeit junger Menschen nie genug wertschätzen. Mit der mit dem ANZEIGER getroffenen Entscheidung, die gewonnenen 1000 Euro den Schülervertreter/innen für ihre Projekte zukommen zu lassen, drücke der Bürgermeister seinen Dank für das Engagement der Schüler/innen aus. Ebenso dankte er den anwesenden Vertrauenslehrer/innen für ihre Arbeit.
Auch Anja Kalski richtete dankende Worte an die Schüler/innen. Wenn nicht gerade die Anwesenden, so sind es aber meist junge Menschen, die beim ANZEIGER als Austräger/innen arbeiten und damit ihren Beitrag dazu leisten, 80.000 Menschen mit Informationen zu versorgen. Ein unerlässlicher Aspekt funktionierender Demokratie. So tragen Schüler/innen nicht nur Zeitungen aus, sondern einen Teil zur Demokratieförderung in der Region bei.
Die Schüler/innenvertretung des Gymnasiums möchte mit dem Geld u.a. das Projekt Schule mit Courage/Schule ohne Rassismus umsetzen und einen Run for School organisieren. Die Vertretung der IGS möchte die demokratischen Strukturen innerhalb der SV weiter ausbauen und verstärkt die jüngeren Schüler/innen einbeziehen.
Die Schüler/innen im Ratssaal sind das beste Beispiel dafür, wie falsch das Urteil ist, die Jugend sei nicht politisch interessiert. Auch Tangermann hält diese Vorstellung für Unsinn. „Die Vorstellung resultiert eher aus einem mangelnden Interesse an Diskussionen mit Jugendlichen“, begründet Tangermann seine Einschätzung. Eine Erfahrung, die den anwesenden Schüler/innen nicht fremd ist.
Tangermann ist überzeugt, dass die Politik die Jugend nicht ausschließen darf, sondern sie im Gegenteil adressieren muss. „Mann muss miteinander reden und politische Teilhabe ermöglichen.“ Die Schüler/innenvertretungen gehörten zur Politik. Eine Schülerin des Gymnasiums nahm Tangermann direkt beim Wort und schlug einen Jugendkongress in Lilienthal als eine Form politischer Teilhabe vor. Hier können Jugendliche mit Politiker/innen ihre politischen Interessen und Vorschläge diskutieren, um Einfluss auf die Politik zu nehmen. Tangermann notierte sich die Idee. Diskutiert wurden auch die Pros und Kontras eines bundesweiten Wahlrechts ab 16. Jahren.
Einig war man sich, dass es unerlässlich sei, sich an Wahlen zu beteiligen. Ebenso wichtig sei, sich in demokratische Diskussionen einzubringen. Auch, wenn man erst 14 Jahre alt ist. Für die Alten bedeutet das, jüngere als Gesprächspartner ernst zu nehmen, auch wenn sie unmittelbar keine Lösungen anbieten können. Kritik hat in der Demokratie auch ohne Macht, sie umsetzen zu können, ihre Berechtigung.