
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Landkreis Rotenburg/Bremervörde (eb). Im Seniorendomizil „Haus am Park“ in Bremervörde wurde Anfang des Jahres ein Großteil der Bewohner und mehr als die Hälfte des Personals positiv auf Corona getestet. Das Gesundheitsamt hat daraufhin acht Proben zum Konsiliarlabor für Coronaviren an der Berliner Charité geschickt, um eine Sequenzierung des Virusgenoms durchführen zu lassen.
Es sollte ausgeschlossen werden, dass die außergewöhnliche Heftigkeit des Ausbruchs auf eine der seit Kurzem bekannten mutierten Virusvarianten aus Südafrika oder Großbritannien zurückzuführen sein könnte. Das Ergebnis dieser Untersuchung liegt mittlerweile vor, es wurden keine Hinweise auf mutierte Viruslinien gefunden.
„Das bedeutet für uns eine ganz große Erleichterung, dass wir es hier nicht mit dem offensichtlich doch sehr viel ansteckenderen neuen Virustyp B 1.1.7 oder B 1.351 zu tun haben“, konstatiert die leitende Amtsärztin Carmen Menzel. Das Gesundheitsamt ist weiterhin mit dem Einrichtungsträger in enger Abstimmung, um optimale Abläufe sicherzustellen.
Ursachenforschung wird fortgesetzt
In der Ursachenforschung wird verschiedenen Möglichkeiten nachgegangen. Dazu gehört unter anderem der Umstand, dass es während der Weihnachtszeit erwartungsgemäß zu vermehrten Kontakten sowohl im privaten Bereich als auch in der Pflegeeinrichtung selbst gekommen ist und somit ein erhöhtes Risiko für den Eintrag des Virus bestanden habe.
Darüber hinaus wurde eine Materialprüfung in Auftrag gegeben, um auszuschließen, dass es eventuelle Mängel bei der Schutzausrüstung gegeben haben könnte. Daneben ist der „Faktor Mensch“ zu berücksichtigen.
Risiken weiter senken
„Natürlich kann es im Arbeitsablauf zu vereinzelten Versäumnissen kommen, das ist menschlich. Mir ist keine Einrichtung bekannt, in der zu jedem Zeitpunkt von allen Personen lückenlos alle Vorschriften umgesetzt werden können“, sagt Carmen Menzel. Die Charleston Holding hat daher den Ausbruch erneut zum Anlass genommen, das Personal nochmals intensiv zu schulen und wiederholt für Risiken zu sensibilisieren. Erklärtes gemeinsames Ziel von Gesundheitsamt und Betreibern ist es, Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den bestmöglichen Schutz zu gewährleisten.
Auch nach Impfung Mund-Nasen Schutz und Hygieneregeln einhalten
In diesem Zusammenhang weist das Gesundheitsamt darauf hin, dass die jetzt begonnenen Corona-Impfungen in den Senioren- und Pflegeheimen nur ein weiterer Baustein in der Bekämpfung des Virus sind. Die COVID-19-Impfung führt mit hoher Wahrscheinlichkeit dazu, dass geimpfte Personen nicht erkranken oder nur eine leichte Symptomatik entwickeln.
Wie lange dieser Impfschutz anhält und ob geimpfte Personen das Virus weiterverbreiten können, ist derzeit noch nicht wissenschaftlich nachgewiesen. Auch setzt der Schutz nicht sofort nach der Impfung ein, sondern erreicht erst etwa 14 Tage nach der zweiten Impfung seine volle Wirkung.
Es ist deshalb von enormer Wichtigkeit, auch nach einer Impfung weiterhin die bekannten Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten und einen Mund-Nasen Schutz zu tragen, um sich selber und seine Umgebung zu schützen.