Managen wie die Großen - MIG gewährt Einblick in die Wirtschaft
Bremervörde. Vier Tage lang schlüpften 20 Schülerinnen des Bremervörde Gymnasiums und der Berufsbildenden Schulen (BBS) in die Rolle von Vorständen konkurrierender Betriebe. Sie beteiligten sich an dem Planspiel MIG (Management Information Game). Als „Manager auf Zeit“ sollten sie ein neues Produkt entwickeln. Statt Schulstunden standen Börsenkurse, Produktentwicklung, Qualitätsmanagement und Zahlungsziele auf dem Stundenplan. Die Teams zeigten sich äußerst engagiert und motiviert. Die Pennäler verzichteten nicht nur auf die beiden Ferientage. Einige arbeiteten noch am Präsentationstag bis 4.30 Uhr durch.
Der „Auftrag“ für die drei Gruppen lautete: Für die EHIC, eine überregionale Vereinigung von Krankenversicherungen soll aus Kostendämpfungsgründen ein Implantat-Gesundheits-Chip neu entwickelt werden, der eine zuverlässige, individuelle Informationsquelle über jeden Bürger im Gesundheitsbereich bieten soll. Es soll auch in Not- und Rettungsfällen die erforderlichen Informationen liefern. Die Auftragsgröße beträgt 1,5 Millionen Stück.
Daneben wurden unter anderem folgende Spezifikationen gefordert: Einfach Implantation mit wenig Operationsrisiken an geeigneter Körperstelle, zuverlässige Speicherung und Auslesemöglichkeit der Daten mit verschlüsselter Authentifizierung der Zugriffsvorgänge für das Fachpersonal. Optimale App-Kommunikation, zum Beispiel zur Termin- und Medikationserinnerung, umweltfreundliche Energieversorgung, Beschaffungspreis 120 Euro. Im Rahmen eines Präsentationsabends in der Bremervörder Residenz der Sparkasse Rotenburg Osterholz stellten die Schüler in drei Gruppen ihre imaginären Produkte ihrem „Auftraggeber“ vor. Tatsächlich waren es vor allem Vertreter der heimischen Wirtschaft.
Die Ergebnisse waren erstaunlich: Implantation zwischen Daumen und Zeigefinger oder hinter dem Ohr. Größe ein bis vier Millimeter, Scanner als Auslesegerät und vieles mehr. Anschließend stellten die „Vertreter des Auftraggebers“ Fragen nach Technik, Funktion, Design und Lieferkonditionen.
Über das geeignetste Modell stimmten die Gäste des Abends ab. Es siegte die „Firma“ Medi Tech AG (218 Punkte) vor Skintech AG (183) und THOS AG (163).
Lobende Worte für die Schüler fanden Marco Tulodetzki, stellvertretendes Vorstandsmitglied der Sparkasse Rotenburg Osterholz und der kommissarische Schulleiter des Bremervörde Gymnasiums, Dr. Uwe Strohbach. Neben der Sparkasse Rotenburg Osterholz sponserten die EWE, D. Schröder KG, Thomas Holding, Jörg Bardenhagen, die Bremervörder Wirtschaftsgilde und der Lionsclub das Unternehmensplanspiel. MIG ist eine computerbasierte Unternehmenssimulation, die sich auf betriebswirtschaftliche Inhalte konzentriert. In der Rolle von Führungskräften mittelständischer Betriebe entwickeln die Schülerinnen und Schüler eine Unternehmensstrategie. Sie treffen alle operativen Entscheidungen vor dem Hintergrund sich ändernder Bedingungen am Markt.
Für das MIG-Planspiel wechseln die Teilnehmer vom Lernort Schule an den Lernort Betrieb. Gastgeber sind lokale Unternehmen. Die praktischen Erfahrungen in der Simulation werden ergänzt durch Vorträge von Fachkräften der lokalen Wirtschaft. Zu betriebs- und volkswirtschaftlichen Themen. Dabei werden auch berufliche Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt.