Packen gegen die Not
In den Räumen des ehemaligen DRK-Gebäudes am Lunebogen 6 in Lunestedt stapeln sich die Kartons bereits bis unter die Decke. Hier werden jeweils dienstags bis donnerstags von 14 bis 18 Uhr Spenden entgegengenommen.
Die Spendenbereitschaft ist außergewöhnlich
Im Minutentakt kommen Bürger:innen zur Sammelstelle und geben ihre Spenden ab. Anna Zenker-Friedrich erzählt, dass eine ehemalige Lunestedterin, die jetzt in Norwegen lebt, über die sozialen Medien von unserer Hilfsaktion erfahren hat und gerade ein Care Paket in Auftrag gegeben hat.
Das Telefon steht bei Anna Zenker-Friedrich nicht mehr still. „Kleidung haben wir zurzeit mehr als genug“, sagt Zenker. Was jetzt dringend benötigt wird, sind Babynahrung, Hygieneartikel und Medikamente. Für Anna Zenker-Friedrich ist wichtig, dass die gesammelten Spenden gezielt ankommen. Tagelang habe sie telefoniert, berichtet Zenker, bis es ihr endlich gelungen sei, einen Kontakt mit einem Auffanglager in Medyka herzustellen. Dort sind Frauen und Kinder unterbracht, die dringend Hilfe brauchen. Jetzt geht es darum, einen passenden Lastwagen zu finden.Um die Kosten für den Transport der Güter zu decken, sammelt die Initiative über gofund.me/c6dad643 Gelder. „Außerdem erstellen wir jeden Tag neue Listen der aktuell benötigten Hilfsgüter auf die Internetseite, um zu vermeiden, dass unsere Räume mit Spenden blockiert werden, die zurzeit nicht benötigt werden“, sagt Anna Zenker-Friedrich.
Seniorenbeirat hilft unbürokratisch
Der Vorsitzende des Beverstedter Seniorenbeirates Harald Sommerfeld schaute persönlich vorbei und sagte Hilfe zu. „Wir wollen schnell und unbürokratisch bei den Kosten für Benzin finanzielle Unterstützung geben“, so Sommerfeld. Gerade hat Igor Petrov einen Anruf erhalten, dass in Kürze die ersten Flüchtlinge bei Freunden ankommen werden. Der Ingenieur lebt seit Jahrzehnten in Deutschland. Seine Frau Svitlana Filipchuk hat eine Hausarztpraxis in Lunestedt. Zusammen mit anderen Ärzten im Landkreis ist Filipchuk dabei, Medikamente zu sammeln.
Kommune gut vorbereitet
Bei der Suche nach geeignetem Wohnraum hat die Gemeinde Beverstedt bereits mehrere Angebote erhalten. „Wir sind gut vorbereitet“, sagt Geschäftsbereichsleiter André Holscher vom Bürgerservice. „Es ist ja nicht die erste Krise. Wir haben in den zurückliegenden Jahren schon mehrere Krisen bewältigen müssen“, fügt er hinzu. Infrage kommen Wohnungen sowie Ein- oder Mehrfamilienhäuser, die für die Unterbringung der Hilfesuchenden geeignet sind. Für den Bereich der Gemeinde Beverstedt ist Herr Dehnenkamp, Telefon 04747/18130, E-Mail: dehnenkamp@gemeinde-beverstedt.de zuständig.
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