Mareike Kerouche

Synodale wollen die Ortsgemeinde stärken - Drei Kandidaten aus dem Kirchenkreis Bremrvörde-Zeven wurden gewählt

Bremervörde/Zeven (eb). Drei Kandidaten aus dem Kirchenkreis Bremervörde-Zeven sind in die Landessynode der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers gewählt worden: Pastor Andreas Hannemann (Sittensen), Kirchenkreissozialarbeiter und Diakon Norbert Wolf (Zeven) sowie der Mitarbeiter in der Freizeit- und Begegnungsstätte Oese, Diakon Angelus Müller.
Norbert Wolf (l.) und Andreas Hammemann sind gemeinsam mit Diakon Angelus Müller in die Landessnode gewählt worden und werden dort zukünftig die Interressen des Kirchenkreises Bremervörde-Zeven vertreten. Fotos: eb

Norbert Wolf (l.) und Andreas Hammemann sind gemeinsam mit Diakon Angelus Müller in die Landessnode gewählt worden und werden dort zukünftig die Interressen des Kirchenkreises Bremervörde-Zeven vertreten. Fotos: eb

Bremervörde/Zeven (eb). Drei Kandidaten aus dem Kirchenkreis Bremervörde-Zeven sind in die Landessynode der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers gewählt worden: Pastor Andreas Hannemann (Sittensen), Kirchenkreissozialarbeiter und Diakon Norbert Wolf (Zeven) sowie der Mitarbeiter in der Freizeit- und Begegnungsstätte Oese, Diakon Angelus Müller.

Zum Hintergrund: Per Briefwahl haben die Mitglieder der Kirchenvorstände und der Kirchenkreistage sowie die Pastoren der Landeskirche 66 Mitglieder für das Kirchenparlament bestimmt. Wahlberechtigt waren insgesamt knapp 13.000 Personen. Zu ihrer ersten Sitzung tritt die Landessynode vom 20. bis 22. Februar 2020 zusammen. Landesbischof Ralf Meister gratulierte den neu gewählten Synodalen. „Sie übernehmen einen wichtigen und herausfordernden Dienst. So werden sie die Rahmenbedingungen für die Arbeit in unseren Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen mitgestalten und über die Zukunftsperspektive unserer Kirche nachdenken.“
Die Gemeinden vor
Ort stärken
Pastor Andreas Hannemann war 22 Jahre lang in Ostfriesland tätig und arbeitet seit fünf Jahren in Sittensen. Herausforderungen für die Landessynode sieht er vor allem im Bereich der Besetzung der Stellen in der Gemeindearbeit. Der Dienst sei „durch Verdichtung der Arbeit, größere Gemeinde- und Arbeitsbereiche sowie vielerlei neue Verwaltungsaufgaben nicht gerade attraktiver geworden“. Zugleich liege die Zukunft der Kirche darin, wie Menschen Gemeinde vor Ort erleben. „Hier wird Glaube in besonderer Weise erfahrbar.“ Vor Ort könnten gerade junge Menschen erste Schritte im Glauben gehen. Deshalb wolle er dazu beitragen, „dass der Dienst in der Gemeinde attraktiv ist und bleibt und dass Entscheidungen möglichst auf Ebene der Gemeinde getroffen werden können“.
Ähnlich äußerte sich Diakon Angelus Müller, der ab 1979 den Aufbau der Freizeit- und Begegnungsstätte (FuB) in Oese leitete und jetzt als ehrenamtlicher Kandidat antrat. „In der gesamten kirchlichen Arbeit ist die Gemeinde vor Ort für mich das wichtigste und deshalb unterstütze ich zuerst das, was dem Gemeindeaufbau vor Ort dient“. Er möchte, „dass die Begabungen der Gemeindeglieder noch mehr zum Zuge kommen und an der Basis mehr Kompetenz und Verantwortung geübt werden kann“. So setze er sich besonders dafür ein, dass ein theologischer Studiengang für Quereinsteiger mit Berufserfahrung eingerichtet wird und die Anzahl der Ausbildungsplätze für Erzieher an evangelischen Fachschulen erhöht wird. „Wir brauchen dringend mehr Theologen für den Gemeindedienst und evangelisch sozialisierte Erzieher für unsere Kindertagesstätten.“
Kandidat ist ehrenamtlicher Bürgermeister
Diakon Norbert Wolf sagte, ihn begeistere besonders die soziale Arbeit der Kirche. „Menschen mit ihren Begabungen und Ressourcen wahrzunehmen und sie zu fördern, sie in die Gemeinschaft einzubinden war und ist mir ein stetiges Anliegen.“ Der Hobbyimker ist auch Mitglied im Stadtrat Zeven und seit 2016 ehrenamtlicher Bürgermeister der Stadt Zeven. „Die Arbeit im und am Gemeinwesen fasziniert mich beruflich und in meinem Ehrenamt.“ Als wichtige Aufgabe der Kirche sieht er den Dialog zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Milieus. „Ferner finde ich es eine Aufgabe unserer Kirche, in Kindertagesstätten und Schulen evangelischen Glauben zu vermitteln und Bildung als ein wesentliches Zukunftsthema zu erhalten.“
Im Vergleich zur Wahl vor sechs Jahren ist der Frauenanteil der gewählten weiblichen Synodalen von 46 auf 55 Prozent gestiegen. Von den neu gewählten Synodalen sind 46 zum ersten Mal Mitglied der Landessynode, 20 gehören bereits der aktuellen Landessynode an. Die Wahlbeteiligung lag bei 58,18 Prozent, vor sechs Jahren waren es 66,27 Prozent. Insgesamt hatten in den zehn Wahlkreisen 79 Männer und 62 Frauen für das Kirchenparlament kandidiert.
Die neue Landessynode wird insgesamt 80 Mitglieder haben. Davon sind 66 gewählt (19 ordinierte Pastorinnen und Pastoren, 10 beruflich in der Kirche Mitarbeitende und 37 Ehrenamtliche). Weitere zwölf Synodale werden in den nächsten Monaten vom Kirchensenat ernannt. Darunter müssen vier Personen sein, die jünger als 27 sind und von der Landesjugendkammer vorgeschlagen werden. Der Abt zu Loccum und ein Lehrstuhlinhaber/eine Lehrstuhlinhaberin der Theologischen Fakultät der Universität Göttingen sind verfassungsgemäß in der Landessynode vertreten.


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