

Karlshöfen. Dem eigenen Leben auf die Spur zu kommen und seine Geschichte für die Nachwelt festhalten, dass war Antriebsfeder des Verlegers und Herausgeber des Osterholzer und Bremervörder Anzeigers Wilfried Kalski. Gerade rechtzeitig zu seinem 80. Geburtstag veröffentlichte er im vergangenen Jahr sein Buch „Redaktionsschluss“.
Mit der Region verbunden
Sein Leben begann 1944 noch im zweiten Weltkrieg unter einfachsten Umständen auf einem kleinen Bauernhof in Karlshöfen Hinterm Berg 77. Der Betrieb erwirtschaftete gerade so viel, dass es knapp zum Leben reichte. In der kleinen Dorfschule lernte er das ABC des Lebens. So war es ihm und seiner Familie eine besondere Freude, auf Einladung des Heimat- und Kulturvereins Karlshöfen, zunächst der kleinen historischen Einraumschule einen Besuch abzustatten. Hier ließ der ehemalige Vorsitzende des 2011 gegründeten Heimatvereins Hans-Georg Deharde in einem kleinen Rückblick noch einmal die Geschichte der 1864 erbauten Einraumschule Revue passieren.
Anschließend nahm Kalski seine Besucher in der Aula der benachbarten Grundschule mit auf eine spannende und persönliche Zeitreise. „Dass dabei ein 360 Seiten starkes Buch herauskommen würde, war zunächst nicht vorauszusehen“, erinnert sich der Buchautor. Er hatte das große Glück, dass seine Vorfahren zahlreiche Aufzeichnungen, Briefe, Urkunden und Dokumente hinterlassen hatten. Als unschätzbare Zeitzeugin erwiesen sich seine Frau Irmgard und seine Schwester Marieta. Jeder von ihnen konnte ganz persönliche Geschichten von früher mit einbringen. „Das Schreiben war wie eine Droge, nur nicht so gefährlich“, erklärte Kalski mit einem Augenzwinkern.
Viel erlebt
Schon als Kind erkannte er, das angestrebtes und ein lebenslanges Lernen von großer Bedeutung für seine berufliche Entwicklung waren. Die Schule habe er geliebt. Wenn auch die Schulbildung auf dem Lande ein Nachteil bedeutete. Nach dem Besuch der Handelsschule in Bremervörde absolvierte er eine Ausbildung zum Großhandelskaufmann. Rückblickend war er auf sein Studium zum praktischen Betriebswirt sehr stolz.
Mit der Gründung des Osterholzer Anzeigers 1977 wagte er den Sprung in die Selbstständigkeit. Es war eine neue Herausforderung voller Höhen und Tiefen, bei der seine Frau intensiv mitarbeitete. Nachdem er sich in der Branche etabliert hatte, erweiterte er 1982 mit der Eröffnung des Bremervörder Anzeigers seinen Geschäftsbereich.
Neben seiner beruflichen Karriere hat er sich sein Leben lang ehrenamtlich engagiert. So war er Mitbegründer der Osterholzer Autobörse und der Klosterholztombola. Dafür wurde er mit der Bundesverdienstmedaille ausgezeichnet.