Andreas Klüh

„Auf ein Wort“ in Hülseberg

Die Bewohner aus Hülseberg hatten kürzlich die Gelegenheit, unter anderem mit Innenministerin Daniela Behrens ins Gespräch zu kommen.
(v. l.) Frederik Burdorf, Özge Kadah, Daniela Behrens und Klaus Sass standen Rede und Antwort.

(v. l.) Frederik Burdorf, Özge Kadah, Daniela Behrens und Klaus Sass standen Rede und Antwort.

Bild: Akl

Hülseberg. Innen- und Sportministerin des Landes Niedersachsen, Daniela Behrens, war auf Stippvisite im urigen Hofcafé in Hülseberg. Gemeinsam mit der Direktkandidatin für den Bundestag im Wahlkreis Osterholz-Verden Özge Kadah, dem Vizebürgermeister Klaus Sass und dem stellvertretenden Vorsitzenden der SPD in Osterholz-Scharmbeck Frederik Burdorf stellte sie sich den Fragen von Bürgern. Schwerpunktmäßig waren an diesem Abend Themen aus dem lokalen Breitensport auf dem Programm. Die zahlreich erschienenen Gäste konnten ihre Fragen auf Bierdeckeln notieren, so wie man es aus der beliebten Fernsehsendung „Inas Nacht“ kennt.

 

Entspannte Atmosphäre

Daniela Behrens erkundigte sich bei ihrer Ankunft erst einmal nach den offiziellen Öffnungszeiten des Hofcafés. Obwohl sie nicht weit von hier wohne, kenne sie das Café nicht. „Es gibt super selbstgebackenen Kuchen, hat man mir gesagt.“ Sie selber sei da nicht so begabt und deshalb würde sie demnächst mit ihrem Mann mal an einem Wochenende vorbeischauen.

Da unter den Zuschauern viele Mitglieder aus Sportvereinen der Umgebung anwesend waren, bedankte sich die Ministerin für das große Engagement der Ehrenamtlichen, ohne die die Vereine nicht existieren könnten und die so wichtig seien für den Zusammenhalt im Land. „Wo gibt es noch Orte, wo wir alle zusammenkommen? Egal was du willst, egal was du denkst, egal welche Religion du hast oder ob du gut drauf bist oder nicht“, so Behrens. Das Land Niedersachsen sei im Übrigen das einzige Bundesland, das schon vor Jahren ein Sportfördergesetz verabschiedet hat. Mindestens 35 Millionen Euro stehen jährlich dem Landessportbund zu Verfügung, der die Gelder an die Vereine weiterverteilt.

 

Herausforderungen im Breitensport

Die Fragen der anwesenden Gäste zeigten schnell auf, dass nicht alles rund läuft in der Vereinsarbeit. Immer weniger Menschen würden sich bereiterklären, notwendige Aufgaben und Posten zu übernehmen. Ein ständig wachsender Berg an Bürokratie, Steuerfragen und knappe finanzielle Mittel seien tägliche Herausforderungen.

Ein Teilnehmer berichtete von seinen verzweifelten Versuchen, Anträge für den Bau eines „Paddelplaztes“ auszufüllen. „Das wird jedes Jahr komplizierter. Da steigt keiner mehr durch“. Ein anderer berichtete über den schwierigen Versuch Gelder für eine neue Flutlichtanlage im Verein selber zu generieren. Gedacht war an den Verkauf von Speisen und Getränken. Da gäbe es aber so viele Vorschriften, dass der Verein schon einen eigenen Steuerberater verpflichten wollte.

Daniela Behrens kennt diese Probleme. Da wo man helfen könne, gäbe es bereits Lösungsansätze. So sollen zum Beispiel die Kreissportbünde besser personell ausgestattet werden und die hauptamtlichen Mitarbeiter den örtlichen Vereinen unter die Arme greifen.

In einem weiteren Diskussionspunkt ging es um die zukünftige Zusammenarbeit zwischen Ganztagsschulen und Sportvereinen. Eine Teilnehmerin glaubt, dass es schwierig wird, Übungsleiter aus den Vereinen bereits in den Nachmittagsstunden zur Verfügung zu haben. Die wären selber noch berufstätig und erst nach 18 Uhr abkömmlich. Ein Beispiel aus Meyenburg, wie es gehen könne, beschrieb daraufhin eine andere Zuhörerin. Dort gäbe es eine junge Frau, die in ihrem Bundesfreiwilligendienst sowohl im Verein als auch in der Schule aktiv sei.


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