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Blockade statt Durchbruch

Der NABU Niedersachsen kritisiert, dass auf der COP29 in Baku die Hoffnungen auf Klimagerechtigkeit im Sumpf leerer Versprechungen und fossiler Blockaden versunken sein.

Auf der COP29 verhinderten Staaten wie Saudi-Arabien einen klaren Beschluss zum Ausstieg aus fossilen Energieträgern.

Auf der COP29 verhinderten Staaten wie Saudi-Arabien einen klaren Beschluss zum Ausstieg aus fossilen Energieträgern.

Bild: Adobestock

Niedersachsen. Die 29. UN-Klimakonferenz (COP29) in Baku endete laut NABU Niedersachsen mit einem alarmierenden Ergebnis: Die Verhandlungen seien weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben, während die Klimakrise weiter eskaliere. Entwicklungsländer, die besonders stark von den Folgen der Erderwärmung betroffen sind, seien erneut im Stich gelassen worden. Industriestaaten, insbesondere wohlhabende Ölförderländer, hätten wesentliche Fortschritte und verweigerten finanzielle Unterstützung blockiert.

„Es ist skandalös, dass die Länder, die am stärksten unter der Klimakrise leiden, von den Hauptverursachern allein gelassen werden“, kritisiert Dr. Holger Buschmann, Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen. Buschmann weist darauf hin, dass Dürren, Überschwemmungen und Stürme in Entwicklungsländern Existenzen zerstörten, während die Industriestaaten nur halbherzig handelten.

Kluft zwischen Bedarf und Versprechen

Ein zentrales Ergebnis der Konferenz ist die Einigung auf ein Klimafinanzierungsziel von 300 Milliarden US-Dollar jährlich bis 2035. Dies Summe bleibe jedoch weit unter den geforderten 1,3 Billionen US-Dollar zurück, die Entwicklungsländer zur Bewältigung von Klimaschäden und zur Anpassung an die Folgen benötigten. „Die angekündigten 300 Milliarden US-Dollar sind nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein“, erklärte Buschmann. Die Lücke zwischen Bedarf und zugesagten Mitteln zeige das Ungleichgewicht zwischen den Verantwortlichkeiten der Industriestaaten und den Belastungen der Entwicklungsländer.

Blockaden und Symbolpolitik dominieren

Besonders enttäuschend sei das Scheitern eines klaren Beschlusses zum Ausstieg aus fossilen Energieträgern. Staaten wie Saudi-Arabien verhinderten substanzielle Fortschritte, während die Förderung fossiler Brennstoffe weltweit fortgesetzt wird.

„Klimaversprechen bleiben bedeutungslos, solange fossile Energieträger finanziell gefördert werden“, so Buschmann. Er fordert eine konsequente Umlenkung dieser Mittel in nachhaltige Maßnahmen wie den Schutz und die Wiederherstellung natürlicher Klimasenken.

Die COP29 hinterlasse schließlich ein ernüchterndes Bild: Statt Solidarität und entschlossenem Handeln dominieren Blockaden und leere Versprechungen. Der NABU appelliert an die internationale Gemeinschaft, ihre historische Verantwortung anzuerkennen und die Klimakrise entschlossener anzugehen - bevor die Folgen unumkehrbar würden.


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