Enttäuschung über Stadtverwaltung
Sehr geehrter Herr Rohde,
mit großem Erstaunen habe ich die Berichterstattung im Weser Kurier und Osterholzer Anzeiger zur Ansiedlung eines dm-Marktes in Buschhausen wahrgenommen und verfolgt. Mir war nicht bewusst, dass dieses Theater seit sage und schreibe vier Jahren stattfindet! Ernsthaft? Das finde ich beschämend!
Es ist mir - einer Bürgerin, Wählerin und politisch einigermaßen interessierten Einwohnerin der schönen Stadt OHZ unbegreiflich, was Sie und Ihre Kollegen aus der Verwaltung, Rat und Landkreis dort betreiben: Sie verhindern allen Ernstes die Ansiedlung einer völlig vernünftigen Bereicherung des Einzelhandelsangebotes unserer Stadt - von möglichen Steuereinnahmen ganz zu schweigen - und akzeptieren lieber Leerstand? In keinem der Artikel, die ja sehr detailliert die umfangreichen Bedenken und Gründe schildern, die Ihnen allen als unsere Volksvertreter einfallen, habe ich einen Hinweis gefunden, was denn die Einwohner OHZs und Umgebung sich wünschen.
Interessiert Sie alle tatsächlich überhaupt noch, was die Menschen vor Ort möchten oder sind Sie so beschäftigt mit Ihren politischen Winkelzügen und Kungeleien, gegenseitigen Schuldzuweisungen und Verschiebungen ins nächste Gremium, in die nächste Sitzung, in den nächsten Arbeitskreis, dass Sie uns Bürgerinnen und Bürger geflissentlich ignorieren. Bloß keine Verantwortung übernehmen? Bloß immer nur Gründe finden, warum es nicht geht, aber keine Wege, wie es gehen kann? Und Sie und Ihre politischen Kollegen wundern sich wirklich, dass die Menschen Politiker ablehnen, zu müde sind zur Wahl zu gehen, weil die Auswahl auf allen Seiten gleichermaßen enttäuscht und falls dann doch, oft hoffnungsvoll irgendwelchen Schreihälsen hinterlaufen, die am Ende auch nur leere Versprechungen bereithalten?
Und Am Pumpelberg läuft des Dramas nächster Akt? Gleiche Besetzung, gleiches Skript? Mir fehlen die Worte ... Wenn das unsere gelebte Demokratie ist - gute Nacht Deutschland!
Ich bin so sauer, dass es leider nicht für freundliche Grüße reicht!
Annika Urban
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