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Farbklang Holz

 Die Kabinettausstellung im Haus im Schluh zeigt unter dem Titel „Farbklang Holz - 100 Jahre Hans Georg Müller“ ausgewählte Intarsien und Möbel, Entwurfszeichnungen und Fotos aus dem Lebenswerk von Hans Georg Müller

Hans Georg Müllers Ulysses nach James Joyce, 1. Kapitel, Holzintarsie.

Hans Georg Müllers Ulysses nach James Joyce, 1. Kapitel, Holzintarsie.

Bild: Haus im Schlu

Worpswede. Das Museum Haus im Schluh würdigt das Lebenswerk von Hans Georg Müller, einem bedeutenden Kunsttischler, Möbeldesigner und Bewahrer des kulturellen Erbes von Worpswede. Seine außergewöhnliche Intarsienkunst und zeitlosen Möbelstücke machten ihn zu einem Meister seines Fachs, der zahlreiche Auszeichnungen erhielt, darunter 1958 die Bayerische Goldmedaille und den Niedersächsischen Staatspreis.

Gespür für Material und Design

Geboren am 14. Mai 1924 im Haus im Schluh, war Müller tief mit der Geschichte Worpswedes und seiner Familie verwurzelt. Als Enkel von Martha und Heinrich Vogeler begann seine Karriere mit einer Ausbildung bei den „Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk AG“ in Bremen, die er als Jahrgangsbester Kunsttischler abschloss. Sein Schaffen wurde durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen, doch 1950 kehrte er nach Worpswede zurück, gründete seine eigene Möbel- und Kunsttischlerei und führte die Tradition des künstlerischen Handwerks fort.

Seine Werke, wie der preisgekrönte Lederstuhl und der Intarsienzyklus „Giorgio de Chirico wartet auf Franz Radziwill“, zeugen von seinem besonderen Gespür für Material und Design. Besonders wichtig war ihm jedoch seine Rolle als Bewahrer des kulturellen Erbes. Als Gründungsmitglied und Vorsitzender des Freundeskreises Haus im Schluh e.V. sowie der Heinrich Vogeler Stiftung Haus im Schluh setzte er sich für den Erhalt des Hauses und die Weiterentwicklung dieser kulturellen Institution ein. Auch an der Gründung der Barkenhoff-Stiftung war er maßgeblich beteiligt.

Bis ins hohe Alter blieb Müller kreativ und produktiv. 2016 übergab er seine Werkstatt an seinen Großneffen Kristen Müller, bevor er 2018 im Alter von 94 Jahren verstarb - genau dort, wo sein Leben begann.

Hans Georg Müllers Lebenswerk verbindet Handwerkskunst, künstlerische Vision und eine tiefe Verantwortung für das kulturelle Erbe Worpswedes. Sein Wirken hinterlässt eine bleibende Spur, die auch heute im Haus im Schluh weiterlebt.


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