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Gegen die Müllflut ASO informiert über Abfallvermeidung und Nachhaltigkeit

Osterholz-Scharmbeck (nek). Nachhaltigkeit bedeutet, nur so viel zu konsumieren, wie auch nachwachsen kann. Der Abfall-Service Osterholz gibt Tipps, wie das gelingen kann.
Mit der Umweltbildung fängt man am besten früh an: Die ASO bekommt oft Besuchen von Kita-Gruppen oder Schulklassen. Foto: nek

Mit der Umweltbildung fängt man am besten früh an: Die ASO bekommt oft Besuchen von Kita-Gruppen oder Schulklassen. Foto: nek

Die Welt im Wandel: Noch vor einem halben Jahrhundert war es schick, immer das Neueste, das Größte oder das meiste zu haben, denn damit wurde Wohlstand und die soziale Position unter Beweis gestellt. Doch in den vergangenen Jahren begann ein Umdenken: Die Menschen wurden sich nicht nur des Raubbaus an der Natur bewusst, auch die Endlichkeit der Ressourcen rückte mehr und mehr in das Blickfeld der Bürger. „Nachhaltigkeit“ wurde zum Schlagwort.
Schon seit Jahren beschäftigt sich auch die Abfall Service Osterholz GmbH (ASO) mit diesem Thema.
„An oberster Stelle des Umwelt- und Ressourcenschutzes steht die Abfallvermeidung. Vor jeder Abfallverwertung oder Abfallentsorgung steht die Frage, ob dieser Abfall überhaupt erst entstehen muss?“, erläutert Annemarie Lampe von der ASO. Dazu haben die Abfallentsorger einige Ideen und Projekte entwickelt.
 
Warum neu kaufen?
 
Vor jeder Anschaffung, so die ASO, sollten sich die Verbraucher vier Fragen stellen: Warum neu kaufen, wenn es auch gebraucht zu bekommen ist? Warum wegwerfen, wenn andere es noch benutzen können? Warum selber kaufen, wenn es auch zu leihen ist? Warum viel Verpackung verwenden, wenn diese nicht benötigt wird?
Auf der Webseite der ASO (www.aso-ohz.de) sind nützliche Abfallvermeidungstipps aufgeführt. Gut erhaltene Hausratsgegenstände, Spielzeug oder Bücher können zum Beispiel im Entsorgungszentrum Pennigbüttel und den Wertstoffhöfen in Schwanewede und Lilienthal in einer Tauschbörse abgegeben werden. Hier lohnt sich auch ein Stöbern, denn die hier abgegebenen Gegenstände dürfen kostenlos mitgenommen werden. „Die ASO bietet auch eine Online-Tauschbörse an, auf der Möbel, Autos, Gartenartikel, Kleidung und mehr zum Verschenken oder Tauschen angeboten werden können“, erläutert Annemarie Lampe, „leider wird aber dieses Angebot noch nicht viel genutzt“.
Alternativen zu unnötigen Neuanschaffungen bieten auch die Repair-Cafés, wo defekte Elektrogeräte oder andere Haushaltsgegenstände gemeinsam mit Experten repariert werden können. Im Landkreis Osterholz gibt es Repair-Cafés in Osterholz-Scharmbeck, Lilienthal, Hambergen und Hüttenbusch. Unter www.aso-ohz.de/engagement/abfallberatung/vermeidungstipps/ sind die Abfallvermeidungstipps der ASO nachzulesen.
 
Grundregeln für nachhaltigen Konsum
 
Gerade hat die ASO auch eine kleine Broschüre „Nachhaltiges Handeln“ herausgebracht, die zu den Nachhaltigkeitswochen in Lilienthal verteilt wurde und die im nächsten Jahr auch bei anderen Veranstaltungen unter die Leute gebracht werden soll. Darin sind sechs Grundregeln für nachhaltigen Konsum aufgeführt, wie etwa „Überdenke“, das auffordert, beim Kauf von Konsumgütern auf Qualität, Verbrauch und fairen Handel zu achten. Weiterhin gehört „Verweigere“ zu den Vorschlägen: „Weigern Sie sich, immer gleich alles zu kaufen!“ Ein weiterer Tipp lautet „Reduziere“. Es fordert die Verbraucher auf, auf gewisse Dinge zu verzichten oder das eine oder andere auch mit anderen zu teilen. Der vierte Denkanstoß lautet „Verwende weiter“. Hiermit soll angeregt werden, Konsumgüter so lange wie möglich zu benutzen, oder sie am Ende der eigenen Nutzung zumindest an andere Personen weiterzugeben. Damit hängt auch der fünfte Denkanstoß zusammen: „Repariere“. Von gepflegten und reparierten Konsumgütern kann man lange profitieren – und sie schonen überdies den Geldbeutel.
Der letzte Denkanstoß der ASO lautet „Verwerte wieder“. Damit werden die Menschen aufgefordert, nicht nur Abfall zu vermeiden, sondern auch das, was tatsächlich nicht mehr zu gebrauchen ist, möglichst dem Recycling zuzuführen.
„Viele dieser Denkanstöße lassen sich ganz leicht umsetzen“, regt Annemarie Lampe an. Einkaufen mit Einkaufstasche, eigene Behälter mitführen, um zum Beispiel Käse oder Wurst zu kaufen oder die Seife am Stück und nicht als Flüssigseife kaufen. Der Papierverbrauch lässt sich ebenfalls durch einfache Mittel reduzieren: Am Briefkasten ein Schild „Bitte keine Werbung“ anbringen und sich auf der Robinson-Liste eintragen, um adressierte Werbebriefe zu reduzieren. Auch der Gebrauch von Stoffservietten trägt zur Papierreduzierung bei.
Mehrwegflaschen aus der Region sind die umweltfreundlichsten Getränkeverpackungen. Sie benötigen – insgesamt betrachtet – einschließlich Transport und Reinigung weniger Rohstoffe und Energie.
Wer zusätzlich auf Plastik verzichten will, setzt wiederverwendbare Behälter oder Bienenwachstücher ein, kauft Shampoo oder Duschgel ohne Mikroplastik und packt Geschenke künftig in Tücher, Stoffbeutel, alte Dosen oder selbst gebasteltes Geschenkpapier ein.
 
Saisonal einkaufen
 
Ein sensibler Punkt ist auch der bewusste Umgang mit Lebensmitteln. „Kaufen Sie lieber saisonales und regionales Obst und Gemüse ein. Lange Transportwege sind Energieverschwender“, mahnt Annemarie Lampe. Lebensmittelreste können gut aufgepeppt werden. Auf verschiedenen Internetseiten stehen Rezepte bereit, wenn man zuvor die vorhandenen Reste eingibt. Nicht verwendete Lebensmittel sollten zudem lieber verschenkt, als weggeworfen werden. Im Landkreis Osterholz gibt es mehrere Foodsharing-Gruppen, die sich über solche Spenden freuen.
„Auch das Müllsammeln bei einem Spaziergang verbessert unseren ökologischen Fußabdruck. Es ist nicht nötig, auf die nächste gemeinsame Aufräum-Aktion zu warten!“


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