Lion Immoor

Klänge und Farben an der Hamme

Drei Geschwister aus der Osterholzer Gesamtkirchengemeinde konnten mit ihrem musikalischen Projekt überzeugen.
(v. l.) Jorunn, Malin und Jarmo Kumkar haben die Jury mit ihrem Projekt überzeugt.

(v. l.) Jorunn, Malin und Jarmo Kumkar haben die Jury mit ihrem Projekt überzeugt.

Bild: Limo

Osterholz-Scharmbeck. Die Niedersächsische Projektstelle VISION KIRCHENMUSIK fördert seit zehn Jahren die Vielfalt der Kirchenmusik und ihren Nachwuchs. Als bundesweit erste Einrichtung etablierte die Initiative der Landeskirche Hannover damit eine Musikvermittlung im kirchlichen Bereich und vergab 2024 - zusammen mit der Hans-Lilje-Stiftung - erstmalig drei Förderpreise für innovative Kirchenprojekte. Eines der Gewinnerkonzepte stammt aus der Osterholzer Gesamtkirchengemeinde „An der Hamme“, wird im Frühjahr realisiert und durch ein spannendes Finale im Sommer abgerundet.

„Das Siegerprojekt der Geschwister Jorunn, Malin und Jarmo Kumkar passt wunderbar zur aktuellen Findungsphase der Gesamtkirchengemeinde, die am 1. Januar neu gegründet wurde“, erzählt Kirchenkreiskantorin Caroline Schneider-Kuhn. Das Konzept des Trios setzt sich aus drei kreativen Bausteinen zusammen und lädt die gesamte Bevölkerung zum Teilnehmen ein, um die bunte Vielfalt der entstandenen Gemeinde abzubilden. „Einzelpersonen und Paare dürfen ebenso gerne mitmachen wie Gruppen - musikalische Vorkenntnisse oder ein direkter Kirchenbezug sind nicht nötig“, erläutert die Kirchenmusikerin.

 

Phase eins

Die erste Phase des Projektes widme sich der Musik, berichtet Malin Kumkar, wobei der eigenen Kreativität keinerlei Grenzen gesetzt seien. „Wir sammeln musikalische Beiträge von Schulklassen, Kindergartengruppen oder Chören, um sie anschließend professionell aufzunehmen und zusammenzuführen“, erklärt die studierte Musikpädagogin. Um zu zeigen, wie facettenreich die neu gegründete Gesamtgemeinde klingt, freue man sich auf gesungene Lieder, gerappte Texte und Instrumentalstücke, so Musikerin Kumkar, die ihren Bachelor in Bremen absolvierte.

Mit ihrem innovativen Konzept will sie Barrieren abbauen und den Schritt über die elitäre Kirchenmusik hinauswagen. „Jorunn, Jarmo und ich möchten zeigen, dass jeder ein Stück Musik in sich trägt“, bemerkt Malin, deren Geschwister sich beruflich ebenfalls Instrumenten und Tönen widmen.

 

Phase zwei

„Wer nicht musizieren will, kann sich in der zweiten Phase gerne mit ‚bildender Kunst‘ einbringen“, motiviert die Musikpädagogin. Man wolle die aufgenommenen Werke künstlerisch ausdrücken, indem Teilnehmer:innen gemalte Bilder, Leinwände, Plakate oder passende Skulpturen und Collagen einreichen. „Als Inspiration können natürlich die aufgenommen Stücke dienen, die wir für den zweiten Baustein des Projekts gerne zur Verfügung stellen“, erläutert Kumkar. Nach dem Projekt sind die Ergebnisse dann für alle auf der Internetseite kircheanderhamme.de zu hören.

 

Gemeinsamer Ausflug

Münden wird das Projekt in einer mehrstündigen Klang-Fahrradtour am Sonntag, 22. Juni, in der man zusammen die Gesamtkirchengemeinde erkundet, gemeinsam musiziert und künstlerische Beiträge der Teilnehmenden kennenlernt. „Beginnen wird der Tag mit einem morgendlichen Gottesdienst in der St. Willehadi-Kirche, bevor wir uns dann auf die Räder schwingen, um die Gemeinde entlang der Hamme zu besuchen“, freut sich Schneider-Kuhn. Für eine gemeinsame, musikalische Einheit arbeite man zurzeit an der Vertonung eines Kanons von Iana Söder, die seit Jahren in der Kirchenarbeit aktiv ist. „Das Stück wird zum letzten Baustein unseres Konzepts, der die Teilnehmer zusammenführt, während alle weiteren Ideen ganz persönlich sein dürfen, da nur so ein selbstwirksames Gesamtwerk entsteht“, betont Kumkar.

„Das Vorhaben lebt deshalb von den Menschen, die Lust haben daran mitzuwirken“, so Kirchenkreiskantorin Schneider-Kuhn. Das Geschwister-Trio Kumkar unterstütze dabei nicht nur musikalisch, sondern auch im individuellen Entstehungsprozess.

Eintragen können sich Interessierte bis Freitag, 28. Februar, auf der Website der Kirchengemeinde, wo Anmeldeformulare sowie weitere Infos zum Projekt „Klang - Farben - Vielfalt an der Hamme“ warten. Wem die technische Ausrüstung für eine digitale Anmeldung fehlt, darf sich gerne telefonisch an Schneider-Kuhn wenden. „Wir wünschen uns sehr, dass die neue Kirchengemeinde durch das vielschichtige Projekt noch enger zusammenwächst und sich am Ende möglichst alle darin wiederfinden“, hofft die Kirchenmusikerin.


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