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Klimaschutz kostet Mut

Die Kreisverwaltung hat drei weitere "Grüne Hausnummern" vergeben.

Osterholz-Scharmbeck. 2019 vergab der Landkreis Osterholz erstmalig eine „Grüne Hausnummer“ für energieeffiziente Neubauten und Sanierungen in der Region. Nun ist die Zahl der qualifizierten Haushalte auf 61 gewachsen und Landrat Bernd Lütjen hat drei weitere Hausbesitzer:innen für ihre energetischen Baumaßnahmen auszeichnet.

2024 habe man die Nummer – die der Landkreis gemeinsam mit der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen auslobt - zwar schon einmal überreicht, erläutert Landrat Lütjen. „Dennoch freue ich mich, dass jetzt zum Ende des Jahres noch mehr Haushalte die aufwendigen Kriterien der ‚Grünen Hausnummer‘ erfüllen“, verkündet er stolz. Die drei ausgezeichneten Parteien betrachtet Bernd Lütjen dabei als wichtige Multiplikator:innen im Bereich Klimaschutz und Erneuerbare Energien. „Durch ihre spannenden, effizienten Ideen werden auch andere Menschen im Landkreis zum energetischen Umdenken angeregt“, so der Landrat.

Die Worpswederin Jessica Weiland überzeugt mit ihrem klimafreundlichen Einfamilienhaus, in das die zweifache Mutter am 1. August gemeinsam mit ihrem Mann und zwei Söhnen einzieht. „Der ersten Herausforderung, überhaupt ein passendes Haus in der Umgebung zu finden, sind noch einige Hürden des innovativen, klimafreundlichen Bauens gefolgt“, berichtet Weiland über die Errichtung ihres Neubaus. Schnell habe man sich deshalb auf die Suche nach einer Energieberaterin gemacht, die das Bauvorhaben der Kleinfamilie unterstützt. „Heute blicken wir stolz auf unser freistehendes Heim mit PV-Anlage, Luftwärmepumpe und großen Kinderzimmern für die Kleinen“, erzählt die Worpswederin.

 

Aus baufällig wird zukunftsfähig

Vom Ortskern geht es weiter nach Hüttenbusch, wo Lea und Tobias Wülpern 2010 ein knapp sechzigjähriges Haus kaufen. „Anfangs konnte ich mir nicht vorstellen, irgendwann einmal in das baufällige Gebäude einzuziehen, da die Fassade komplett verwuchert war“, erinnert sich Lea. Umso stolzer sei sie heute auf ihren Mann, dass er das verborgene Potenzial des Bauobjektes direkt erkannt habe. „Mittlerweile verfügt das Wohnhaus ebenfalls über eine PV-Anlage mit Energie- und eine Wärmepumpe mit integriertem Wärmespeicher“, erklärt Tobias Wülpern. Hinzu kommt im Laufe der Jahre ein Dachwechsel zum Staffelgeschoss sowie die Anpassung des Wohnraumes, als sich beim jungen Paar Nachwuchs anbahnt. „Bei allen Dämmvorkehrungen sowie der Fenster- und Türerneuerung haben wir auf die Nutzung nachhaltigen Baumaterials bestanden“, ergänzt der Hüttenbuscher.

 

Sehen, was sich draus machen lässt

Energieeffiziente Maßnahmen, die zunächst Mut und Überwindung kosten, sich am Ende aber auszahlen. Das weiß auch Heiko Haack, der sich in den vergangenen Jahren der Sanierung eines Zweifamilienhauses aus dem Jahr 1890 widmet. „2012 haben wir hier im Landkreis nach einer Bleibe gesucht und sind auf das abrissreife Gebäude gestoßen, welches vor 45 Jahren zwar schon einmal renoviert wurde, aber nicht wirklich einladend aussah“, berichtet er. „Dennoch konnte ich meine Frau davon überzeugen, dass man bei Altbauten nicht immer nur das sehen darf, was gerade da ist, sondern vielmehr das, was sich daraus machen lässt“, erinnert sich der Familienvater.

Eine richtige Entscheidung, die bis heute im wahrsten Sinne des Wortes Früchte trägt. Aus dem baufälligen Haus sei mittlerweile ein wahres Kleinod auf 300 Quadratmetern geworden, dass über Wärmepumpe, Solarthermie sowie zwei PV-Anlagen verfüge, die im Sommer ein beinahe energieautarkes Leben ermöglichen, sagt Haack stolz. Die Entscheidung der klimafreundlichen Sanierung bereut der junge Vater deshalb keinesfalls und erweitert seine energieeffiziente Wohnfläche sogar noch um eine eigene Streuobstwiese. „Öl und Gas ist endlich – die erneuerbaren Energien bieten hingegen tolle, zukunftsträchtige Möglichkeiten“, so sein Fazit.


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