Kreisverwaltung und Landvolk arbeiten bei Moorbodenschutz zusammen
Um die nationalen Klimaschutzziele zu erreichen, müssen auch die Moorböden stärker geschützt und langfristig erhalten werden. Durch den Torfabbau sowie die Entwässerung und landwirtschaftliche Nutzung von Moorböden werden erhebliche klimaschädliche CO2-Emissionen verursacht. Die wichtigsten Maßnahmen zur Reduktion dieser Emissionen seien daher die Unterlassung von Torfabbau, die Anhebung der Wasserstände und eine Verringerung der Intensität der landwirtschaftlichen Nutzung der Moorböden, erklärt Landrat Bernd Lütjen. „Das Landvolk Osterholz und der Landkreis Osterholz wollen hier zukünftig zusammenarbeiten und haben dazu einen Vertrag zur Bildung einer Fachstelle für den Moorbodenschutz beim Landvolk Osterholz geschlossen“, berichtet der Verwaltungschef weiter.
Moorlandkreis Nummer eins
„Der Landkreis Osterholz ist der Moorlandkreis Nummer eins in Niedersachsen. 44 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Flächen im Landkreis Osterholz befinden sich auf Moorböden. Auf die Landwirtschaft im Landkreis Osterholz werden daher neue Herausforderungen zukommen, wenn die Bewirtschaftung in Moorgebieten sich verändern muss“, sagt Lütjen. Es müssten daher gute Ideen entwickelt werden, wie sich Moorbodenschutz und Landwirtschaft verträglich miteinander gestalten lassen. Er freue sich sehr, dass das Landvolk das Thema künftig mit Frank Havemeyer als festen Ansprechpartner der Fachstelle bearbeiten wird. Der Kreistag hat zur finanziellen Unterstützung im Rahmen der Haushaltsberatungen hierfür bis zum Jahr 2025 jährlich bis zu 35.000 Euro bereit gestellt.
„Die Landwirte, die heute auf Moorböden oder kohlenstoffreichen Böden im Landkreis Osterholz wirtschaften sind grundsätzlich offen für alternative Nutzungsarten“, berichtet Kreislandwirt Stephan Warnken anlässlich der Vertragsunterzeichnung. Es müssten jedoch wirtschaftlich attraktive Alternativen geboten werden, denn zahlreiche Familien im Kreisgebiet lebten von der Bewirtschaftung dieser Flächen. „Deshalb erhoffen wir uns durch die neue Fachstelle gute Lösungsansätze und Projektideen für unsere Landwirte vor Ort. Klar ist: Ohne finanzielle Förderung von Bund und Land wird der gewünschte Wandel in der Landwirtschaft nicht möglich sein“, berichtet Warnken abschließend.
Frank Havemeyer ist erster Ansprechpartner
Frank Havemeyer ist seit gut einem Jahr als landwirtschaftlicher Fachberater und stellvertretender Geschäftsführer beim Landvolk Osterholz beschäftigt. In dieser Zeit hat er unter anderem auch die Betreuung des Arbeitskreises „Aufwuchsverwertung“ übernommen, der sich bereits seit längerer Zeit mit der Verarbeitung von Aufwüchsen von teilweise und vollständig wiedervernässten Flächen beschäftigt. Dadurch konnte er bereits ein gutes Netzwerk aus Beteiligten der Landwirtschaft, des Naturschutzes und der Wissenschaft aufbauen.
Landkreis und Landvolk sind sich deshalb sicher, mit Frank Havemeyer einen kompetenten Ansprechpartner für die Fachstelle Moorbodenschutz im Landkreis Osterholz gefunden zu haben. In einem nächsten Schritt will Havemeyer nun die Beteiligten zusammenbringen und in den Austausch gehen. „Ich freue mich auf die neue Aufgabe und bin zuversichtlich, dass wir als moorreichster Landkreis Niedersachsens mit guten Beispielen voran gehen werden“, erklärt Havemeyer.