Landkreis will erneut LEADER-Region werden
Zum dritten Mal - und wiederum sehr pünktlich - bewirbt sich der Landkreis Osterholz als LEADER-Region beim Land Niedersachsen. Nach den Förderperioden 2007 bis 2013 und 2014 bis 2020 wird nun die Förderperiode 2023 bis 2027 angepeilt.
Im Falle einer erfolgreichen Bewerbung erhalten Landkreis, Stadt und Gemeinden und zusätzlich der Bremer Ortsteil Blockland gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft wichtige Fördermöglichkeiten für konkrete Projekte vor Ort. Konkret werden öffentliche und private Investoren mit Zuschüssen zwischen 30 und 80 Prozent gefördert. Neben dem Landkreis Osterholz bewerben sich etwa 20 weitere Interessenten aus elf Landkreisen zwischen Elbe und Weser um die LEADER-Förderungen.
„Es kommt uns zugute, dass wir als Landkreis gemeinsam mit dem Ortsteil Bremen-Blockland eine LEADER-Region bilden“, erklärte Landrat Bernd Lütjen.
Menschen vor Ort beteiligt
LEADER-Regionen sind gut abgrenzbare, zusammenhängende ländliche Gebiete, die mindestens 5.000, maximal 150.000 Einwohner:innen haben. Innerhalb dieser Gebiete werden im Rahmen von LEADER neue Entwicklungskonzepte, die auf lokaler Ebene Themen, Akteure und Ressourcen verbinden, umgesetzt. Hauptziel ist dabei, die Lebensqualität im ländlichen Raum zu erhalten, das Miteinander zu stärken und die Zukunftsfähigkeit von Dörfern zu sichern. Das Besondere daran: An der Projektentwicklung und der Entscheidung über die Förderung wirken die Menschen vor Ort unmittelbar mit - im so genannten „Bottom-up-Verfahren“.
So tauchte bei der im Dezember durchgeführten Online-Umfrage gleich eine Mehrfach-Nennung für eine Brückenverbindung in Höhe Höftdeich über die Wümme auf. Diese Brücke könne für den Alltagsverkehr ebenso wie für Radurlauber:innen interessant sein, macht Jana Lindemann, Leiterin des Amtes für Kreisentwicklung, deutlich. Allerdings müssten zunächst noch in einer Studie einige Fragen geklärt werden, unter anderem Aspekte wie Hochwasser- und Naturschutz, Grundeigentum und Finanzierung, um feststellen zu können, ob die Hindernisse in den nächsten Jahren überwunden werden können. Auch das Bundeswasserstraßenamt müsse in die weitere Planung mit einbezogen werden, so Lindemann.
Gut zusammengewachsen
Ein zweites aussichtsreiches Projekt in dem 155 Seiten umfassenden LEADER-Antrag stellt die Fortführung der Elektrifizierung der Torfkähne im Landkreis dar, weiterhin soll der Internet-Auftritt der Touristik-Agentur Teufelsmoor-Worpswede-Unterweser (TWU) ganz neu aufgezogen werden. Abschließend ist geplant, ein neues Graffiti-Projekt für Jugendliche zu starten. „Wir wollen die Erfolgsgeschichte dieser LEADER-Region fortschreiben“, zeigte sich Landrat Bernd Lütjen bei der Übergabe der Bewerbungsunterlagen an Monika Scherf, Landesbeauftragte und Chefin des Amtes für regionale Landesentwicklung in Lüneburg, überzeugt.
Sie sei beeindruckt, wie konkret und detailliert die ersten Ideen bereits ausgearbeitet wurden, lobte Scherf den Antrag aus dem Kreishaus. Das zeige, wie gut diese LEADER-Region bereits zusammengewachsen sei und welchen Mehrwert diese Kooperation für alle beteiligten Kommunen und Akteure habe.
Wie schon bei den vorangegangenen Bewerbungen war der Antrag wieder in enger Zusammenarbeit mit dem Bremer Planungsbüro Sweco verfasst worden. Moritz Vahldieck von Sweco hob hervor, dass in der kommenden Förderperiode die Ausrichtung am demografischen Wandel und an der Ökologie höher bewertet werde als bei vorangegangenen Anträgen: Mussten Antragsteller:innen bisher nur die ökonomische Tragfähigkeit nachweisen, müssten sie nun auch den Ausschluss ökologischer Nachteile erbringen. Zusätzliche Punkte gäbe es außerdem für integrative und inklusive Ansätze.
In der letzten Förderperiode wurde in der Region „Kulturlandschaften Osterholz“ insgesamt 37 Projekte gefördert.
Nähere Informationen dazu unter www.kulturlandschaften-osterholz.de/leader-foerderung.