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Partnerschaft mit Potenzial

Die Kreisstadt hat ihre Partnerschaft mit der Stadt Grimmen wiederbelebt. Eine Delegation aus Mecklenburg-Vorpommern war zu einem mehrtägigen Besuch zu Gast.
Zum Abschluss des dreitägigen Besuchs wurde die Delegation aus Grimmen durch das Schulgebäude der IGS am Campus geführt.

Zum Abschluss des dreitägigen Besuchs wurde die Delegation aus Grimmen durch das Schulgebäude der IGS am Campus geführt.

Bild: Limo

Osterholz-Scharmbeck (limo). Am 27. März 1990 wurde das Mecklenburger Grimmen offiziell Partnerstadt vom Landkreis Osterholz-Scharmbeck. Damals fanden sich die Bürgermeister der Orte, zusammen mit weiteren Regionalvertreter*innen, zur Vertragsunterzeichnung im historischen Scharmbecker Rathaus ein, um einen Grundstein für die künftige Zusammenarbeit der Städte zu legen.

Nach einem regen Austausch über das lokale Vereinsleben - Anfang der 90er-Jahre - wurde es jedoch schnell ruhig um die Partnerschaft. Bis zum Oktober des vergangenen Jahres, als der Grimmener Bürgermeister Marco Jahns die erneute Annäherung wagt und Bürgermeister Torsten Rohde auf einen Besuch nach Mecklenburg-Vorpommern einlädt. Ein Besuch, von dem der Bürgermeister und sein Team spannende Ideen und neue Einblicke für die eigene Verwaltung, Bildung und Vereinsarbeit mitnehmen. Die Osterholzer Gegeneinladung lässt deshalb nicht lange auf sich warten, sodass vergangene Woche nun auch eine Delegation aus Grimmen in Scharmbeck vorbeischaut.

 

Schulgebäude hinterlässt bleibenden Eindruck

Über drei Tage hinweg besucht man den Scharmbecker Schützenverein, die Buschhausener Grundschule, das Jugendhaus am Pumpelberg und den regionalen Betrieb FAUN Umwelttechnik. Der Eintrag ins Goldene Buch der Stadt sowie eine traditionelle Kohlwanderung zu Melchers Hütte ergänzen das bunte Programm und sorgen schnell dafür, dass Kontakte zwischen den Führungsspitzen der Städte, ebenso wie im Vereins- und Bildungswesen geknüpft werden. Ein rundes Ende findet der Besuch am Mittwoch mit einer Führung durch das Schulgebäude der IGS am Campus, deren Konzept die Gäste aus Grimmen schwer beeindruckt.

„Innerhalb kürzester Zeit wird deutlich, dass die Beziehungsarbeit hier einen Grundpfeiler für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Lehrpersonal und Schülerschaft bildet“, staunt Grundschulleiterin Birgit Mietzner. Nur auf diese Weise lasse sich eigenständiges und autonomes Lernen von Grund auf fördern und kreatives Lernen praktisch umsetzen. „Da hier alle Schüler:innen ihr eigenes kleines Büro und zeitgleich einen Teamraum für Gruppenarbeiten haben, werden sie unmittelbar auf das spätere Berufsleben vorbereitet“, bewundert Marco Jahns. So werde das Selbstbewusstsein noch einmal ganz anders gefördert, wozu auch die Gestaltung der Lernlandschaften im Gebäude beitrage, deren innovative Struktur man als spannende Inspiration in die Heimatstadt mitnehme, erklärt der Bürgermeister.

 

Jährliche Besuche geplant

„Umsetzen konnten wir große Schulprojekte - wie die Umgestaltung der IGS – in der Vergangenheit jedoch nur durch die starke Unterstützung der Kommunalpolitik“, betont Herbert Behrens von den Osterholzer Linken. „Ein grundlegender Konsens zwischen Verwaltung und dem Bildungsapparat muss bestehen“, findet auch Werner Schauer von der SPD-Fraktion, da Förderungen im Schulwesen letztlich immer Investitionen in die Zukunft seien. „Ein gewisser Nachdruck in bürokratischen Angelegenheiten ist deshalb häufig nötig, da wir Schüler:innen nur durch gute Bildungsstandorte erfolgreich auf das Leben vorbereiten können“, appelliert Behrens an die Gäste aus Grimmen.

„Für mich war es besonders spannend, die Stadt möglichst facettenreich zu präsentieren und aus neuen Blickwinkeln zu betrachten“, resümiert Bürgermeister Torsten Rohde. Die Zeit sei wie im Flug vergangen, sodass man dem nächsten Treffen mit der Partnerstadt aus Grimmen schon jetzt entgegenfiebere. „Geplant ist, sich von nun an einmal im Jahr zu besuchen“, erklärt Bürgermeister Jahns. Zusätzlich stellt man Gelder zur Verfügung, um die kooperative Jugendarbeit zwischen den Vereinen zu fördern. Einig sind sich beide Partnerstädte am Ende auch darüber, dass es oft nochmal den Blick von außen brauche, um zu erkennen, wie schön die eigene Stadt eigentlich ist, so die Vertreter:innen.


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