Platjenwerbe in Aufruhr
Platjenwerbe. Es herrscht Unruhe unter den Eltern der Grundschule im Ritterhuder Ortsteil Platjenwerbe. In einer öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Bildung und Soziales am 18. November war ein Tagesordnungspunkt die Entwicklung der Schulstandorte der Grundschulen in der Gemeinde Ritterhude. Dabei wurde unter anderem über die Beschlussvorlage 2024/75 debattiert. Darin heißt es: „Die Grundschule Platjenwerbe wird als eigenständige Grundschule aufgegeben und zukünftig als Dependenzstandort der neuen Ganztagsschule ‚Ihlpohl-Platjenwerbe‘ betrieben.“ Und weiter: „Das Gebäude der Grundschule Platjenwerbe ist in seiner heutigen Form für den Betrieb einer modernen Ganztagsgrundschule ungeeignet. Die Raumgrößen sind teilweise unter dem gängigen Standard für Bestandsschulbauten und es gibt fast keine Differenzierungsmöglichkeiten. Zudem sind einige Gebäudeteile stark sanierungsbedürftig.“ Nach Protesten von aufgebrachten Eltern wurde der Antrag erst einmal einstimmig abgelehnt und zu weiteren Beratungen in die Fraktionen zurückgegeben. Bei den Betroffenen bleiben offene Fragen.
Widerstand formiert sich
Bereits mehr als dreißig Eltern haben sich zu einer Initiative zusammengefunden, und täglich werden es mehr. Sie wollen den Erhalt einer eigenständigen Grundschule in Platjenwerbe erreichen. Wunschvorstellung wäre der Ausbau des Standorts als Ganztagschule, um den zukünftigen Schülerinnen und Schülern weiterhin optimale Lernvoraussetzungen zu ermöglichen. Schon heute habe die Schule einen hervorragenden Ruf, und überdurchschnittlich viele Kinder schafften den Weg auf ein Gymnasium. Auch sei die Schule wichtig für Platjenwerbe als Standortfaktor für den Zuzug junger Familien. Um ein umfassendes Meinungsbild aller Platjenwerber zu erhalten, plant die Elterninitiative eine Versammlung am Samstag, 14. Dezember, um 14 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus in der Schulstraße. Dazu eingeladen werden soll auch der Sachgebietsleiter für Bildung, Kultur und Freizeit, Jan Sörnsen. Auch die Eltern von Kindern der Kita Platjenwerbe sind aktuell in Sorge. Geplante Investitionsmittel für die Sanierung der Kita in Höhe von 1,6 Millionen Euro sollen zur Deckung von Investitionsmaßnahmen in die Kindertagesstätten Ihlpohl, Moormannskamp und Stendorf verschoben werden. Begründet wird die Zurückstellung der geplanten Maßnahme unter anderem damit, dass das Projekt im Zuge der Schulstandortentwicklung neu bewertet werden müsse.