Positive Blaupause
Osterholz-Scharmbeck. „Es ist quasi eine win-win-Situation“, sagt Bäderbetriebe-Geschäftsführer und Bürgermeister Thorsten Rohde bei der Einweihung des Solar-Carports am Allwetterbad. „Fortan stehen die Fahrzeuge unserer Besucher wettergeschützt, sie kommen fast trockenen Fußes in unser Allwetterbad und das neue Solardach liefert unserem Schwimmbad klimafreundlichen Strom.“
Im August vergangenen Jahres war Baubeginn, nun sind die Baumaßnahmen nach vier Monaten abgeschlossen und die Parkflächen überdacht. Entstanden sei ein modernes und klimaförderndes Solardach aus 1.050 Photovoltaikmodulen. Die Photovoltaik-Anlage hat eine Leistung von 430 kWpeak und kann damit so viel „grünen“ Strom erzeugen, dass rund 150 Einfamilienhäuser versorgt sind. Der Solarstrom fließt zukünftig fast zu 100 Prozent in die Versorgung des Allwetterbades; damit spart das Schwimmbad jährlich rund 150 Tonnen CO2 ein und kann etwa 23 Prozent seines Strombedarfs über die Solaranlage abdecken. Flankiert wird diese Maßnahme bereits seit Jahren von einem eigenen Blockheizkraftwerk, das mit regionalem Biogas bis zu 80 Prozent der benötigten Wärme im Schwimmbad erzeugt. Trotz der winterlichen und damit nicht idealen Bedingungen für eine Photovoltaik-Anlage, seien bereits am ersten Tag 347 kWh Strom produziert worden. „Wir hoffen natürlich, dass die Anlage zukünftig gut über 20 Prozent des Strombedarfs unseres Schwimmbades abdeckt.“
Vorreiterrolle in der Region
Mit dem Solar Carport habe man regional eine Art Vorreiterrolle für ein klimaneutrales Schwimmbad eingenommen. Dem sollen in den kommenden Jahren noch das ein oder andere Projekt zum Klimaschutz folgen. Erfreulich sei zudem, dass für die PV-Anlage keine weitere Fläche generiert oder versiegelt werden musste, sondern eine bereits versiegelte Fläche herangezogen wurde. „Damit folgen wir klar dem Ausbauziel der Bundesregierung für Strom aus Solarenergie“, sagt Bürgermeister Rohde.
Positive Blaupause
Umgesetzt haben den Bau der PV-Anlage die Osterholzer Stadtwerke. Insgesamt waren acht Gewerke an der Realisierung beteiligt. „Wir freuen uns, dass wir dieses Pionierprojekt umsetzen durften“, sagt Christian Meyer-Hammerström, Geschäftsführer der Osterholzer-Stadtwerke. „Damit zeigen wir ganz klar auf, dass bei bestehender Gesetzeslage bei jedem Bauprojekt, das eine Parkfläche beinhaltet, gleich ein Solardach mitgeplant und -gebaut werden sollte. Darüber hinaus könnte das Projekt des Allwetterbades als positive Blaupause für viele bestehende Parkflächen dienen.“
Zukünftig soll die aktuelle Stromerzeugung im Foyer des Allwetterbades auf einem Bildschirm dargestellt werden.