![Sebastian Stan gelingt ihm auch, die, wenn man so will, Verwandlung Donald Trumps in Donald Trump Schritt für Schritt zu spielen.](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/114/65114/65114_Sebastian_Stan_at__The_Apprentice__in_NYC_04_onlineZuschnitt.jpeg?_=1739004720&w=236&a=1.77777&f=inside)
![Sebastian Stan gelingt ihm auch, die, wenn man so will, Verwandlung Donald Trumps in Donald Trump Schritt für Schritt zu spielen.](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/114/65114/65114_Sebastian_Stan_at__The_Apprentice__in_NYC_04_onlineZuschnitt.jpeg?_=1739004720&w=236&a=1.77777&f=inside)
„Nicht jede Stadt gibt so viele Fördermittel weiter wie Osterholz-Scharmbeck“, weiß Miriam Mewes vom Sanierungsträger BauBeCon. Die Stadt könnte das Geld, das aus dem Teilbereich „Lebendige Zentren“ der Städtebauförderung stammt, auch ausschließlich für öffentliche Gebäude verwenden - tut sie aber nicht.
„Um die Sanierungsziele zu erreichen, ist nicht nur das Engagement der privaten Eigentümer wichtig, sondern auch das der öffentlichen Hand“, erklärt Baudezernent Manuel Reichel die Philosophie der Verwaltung. Mit den Fördermitteln möchte die Stadt einen Anreiz für private Eigentümer:innen schaffen und sie für Sanierungsmaßnahmen von stadtbildprägenden Gebäuden mobilisieren.
Richtlinien müssen beachtet werden
Bei kleinteiligen Modernisierungsarbeiten an vom öffentlichen Raum aus sichtbaren Gebäudeteilen (wie der Fassade, Türen oder Fenstern) und bei energetischer Modernisierung können bis zu 30 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten oder maximal 75.000 Euro gefördert werden. Noch mehr Geld gibt es für „fehl- oder mindergenutzte“ (zum Beispiel leer stehende) Gebäude. Maßnahmen, die letztlich der Behebung des Leerstandes dienen können, werden mit bis zu 35 Prozent oder höchstens 100.000 Euro bezuschusst.
Einfach so verteilt die Stadt das Geld natürlich nicht. Eine Modernisierungsrichtlinie regelt das Antragsverfahren und enthält auch Gestaltungsrichtlinien. Nur wer diese einhält, bekommt die öffentlichen Gelder - die Verwaltung sieht in dem Förderprogramm auch eine Chance, die Innenstadtsanierung nach ihren Vorstellungen voranzutreiben. Maximal Zuschüsse winken beispielsweise für Gebäude in der Fußgängerzone.
Tabak-Tradition wird weitergeführt
Zwei Projekte konnten mit finanzieller Unterstützung aus der Städtebauförderung bereits abgeschlossen werden. In der Kirchenstraße 11 ließen die Eigentümer:innen Linda und Marcus Tscheu den ehemaligen Tabakwarenladen komplett sanieren. Nachdem 2016 bereits die Wohnung im ersten Stock renoviert wurde, war in diesem Jahr das Erdgeschoss - innen und außen - an der Reihe. Dabei wurde unter anderem die Fassade im Erdgeschoss dem ersten Stock wieder angeglichen. Und das Bauprojekt hat sich gelohnt: Seit Oktober ist mit „Nordlicht Zigarren“ ein neues Geschäft eingezogen, das die Tradition der Tabakwaren in Osterholz-Scharmbeck weiterführt. Linda Tscheu hofft, dass demnächst noch weitere Eigentümer:innen einen Beitrag dazu leisten, die lokale Baukultur in der Innenstadt zu bewahren. „Mir liegt viel daran, ein schönes Innenstadtbild zu erhalten, das ist schließlich meine Stadt.“ Man führe derzeit Gespräche mit insgesamt sieben Eigentümer:innen, berichtet dazu die Stadtverwaltung.
Großprojekt in der Poststraße
Fördermittel gab es auch für das Großprojekt in der Poststraße 4. Die Firma Stehnke Bauunternehmung saniert dort das Wohn- und Geschäftshaus von 1870, das ursprünglich der jüdischen Familie Davidsohn gehörte. Zuletzt hatte die Familie Von Seggern dort gewohnt und ein Textilkaufhaus betrieben. Die letzten drei Jahre stand das Haus, das inzwischen im Besitz der Firma Stehnke ist, leer.
Mit der Ameos Gruppe wurde ein neuer Nutzer gefunden. Mitte November zieht die Krankenhausgesellschaft mit einer psychiatrischen Tagesklinik in das Gebäude ein. Stehnke investiert rund 1,5 Millionen Euro in die Instandsetzung - man hätte genau so gut neu bauen können, sagt der Geschäftsführer Johann Gottfried Stehnke. Angesichts der „bewegten Geschichte“ habe man sich jedoch entschieden, das Gebäude komplett zu erneuern und zu erhalten. Aus der Städtebauförderung bekommt die Firma den höchstmöglichen Zuschuss von 100.000 Euro.