![Von links: Eckart Schütt, Gerd Holzhauer und Christian Röhling.](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/163/65163/65163_NFV_DKMS_onlineZuschnitt.jpg?_=1739276385&w=236&a=1.77777&f=inside)
![Von links: Eckart Schütt, Gerd Holzhauer und Christian Röhling.](/i/fileadmin/user_upload/import/artikel/163/65163/65163_NFV_DKMS_onlineZuschnitt.jpg?_=1739276385&w=236&a=1.77777&f=inside)
Osterholz-Scharmbeck. Am 20. Januar kam es im Kreiskrankenhaus zum alljährlichen Rollentausch - 38 Schüler:innen der angrenzenden Berufsfachschule übernahmen für drei Wochen die Organisation und Versorgung auf Station 6. In Osterholz gehört das Projekt „Schüler übernehmen eine Station“ bereits seit vielen Jahren fest zum Lehrplan der dreijährigen Ausbildung und ermöglicht angehenden Fachkräften eine intensive Vorbereitung auf den späteren Pflegeberuf.
„Unsere Auszubildenden erleben hautnah, wie komplex die Abläufe im Krankenhaus sind, lernen selbstständig Entscheidungen zu treffen und Prioritäten zu setzen“, erläutert Andreas Hinz, Schulleiter der Berufsfachschule für Pflege. Spannend werde es vor allem dann, wenn es an die Koordination täglicher Abläufe oder um Kleinigkeiten - wie die Betreuung des Stationstelefons - gehe, so seine Stellvertreterin Silvia Burmester. Über die gesamte Projektzeit stehen den Schüler:innen des dritten Lehrjahres deshalb examinierte Fachkräfte, Ärztinnen und Ärzte sowie betreuende Lehrkräfte zur Seite.
Einmalige Chance
„Durch das Projekt erhalten Auszubildende die einmalige Chance, schon vor Ausbildungsabschluss in eine führende Position zu treten, wo Absprachen mit anderen Stationen oder die Aufnahme neuer Patienten zum alltäglichen Geschäft gehören“, ergänzt Pflegedienstleiter Rolf Weiß. Auf die Stelle der Stationsleitung konnten sich die angehenden Fachkräfte schon im Vorhinein bewerben, wobei die Wahl letztlich auf Zoe Laakmann aus Osterholz-Scharmbeck und Emma Stelljes aus Lilienthal fiel. Gemeinsam mit angehenden Pflegenden aus Achim, Verden und Wittmund besuchen sie die benachbarte Fachschule und durften ihr erlerntes Wissen nun praktisch unter Beweis stellen.
„Mit der Projektvorbereitung haben wir im September des letzten Jahres begonnen“, erinnert sich Zoe. Zunächst habe man unterschiedliche Aufgaben an kleine Teams verteilt, in denen sich dann der Bereichseinteilung, Stationsorganisation oder dem Informieren der Patienten gewidmet wurde. „Zusätzlich haben wir eine kleine IT-Schulung und einen Erste-Hilfe-Kurs bekommen“, berichtet ihre Kollegin Emma. Fest zum Projekt gehöre außerdem ein Gespräch mit der Leitung, um sich optimal auf das Stationsumfeld, vorherrschende Krankheitsbilder und die spätere Teamkoordination vorzubereiten, so die Auszubildenden.
Viel zu tun
In ihren drei Wochen als Stationsleiterinnen betreuten Zoe und Emma zeitweise bis zu 45 Patienten, koordinierten ihr eigenes Schulteam und kümmerten sich um EDV-Aufgaben. „Das Projekt war eine kleine Herausforderung, hat mir aber sehr bei der Reflexion geholfen, wo ich momentan in der Ausbildung stehe“, erklärt Zoe, auf die bald das Abschlussexamen wartet.
Auch Mitstreiterin Emma blickt stolz auf das SÜS-Projekt zurück und fand vor allem die Arbeit mit Schüler:innen aus anderen Krankenhäusern spannend. „Durch die verschiedenen Abläufe und Systeme hat man immer wieder neue Problemlösungen und medizinische Maßnahmen kennengelernt und ist am Ende richtig als Team zusammengewachsen“, bemerkt Emma. Während die erste Woche noch ein wenig holprig verlief, habe man in Woche zwei bereits einen koordinierten Ablauf und feste Strukturen entwickelt, erinnert sie sich.
Zukunft gesichert
Zoes und Emmas Führungstalent zeigt sich am Ende nicht nur am positiven Feedback des eigenen Teams, sondern auch im Reflexionsgespräch mit Fach- und Lehrkräften der Berufsschule. „Unsere zwei Klassen haben sehr gut als Gemeinschaft zusammengearbeitet und kleine Reibereien konnten wir innerhalb kürzester Zeit aus dem Weg schaffen“, freuen sich Laakmann und Stelljes. Wie es für die beiden Schülerinnen nach dem Examen weitergehe, stehe spätestens seit ihrem erfolgreichen SÜS-Projekt fest, weiß Sönke Caspers. „Während Zoe ihrer Arbeit als Pflegefachfrau in Lilienthal nachgehen wird, tritt Zoe - gemeinsam mit neun weiteren Auszubildenden - ihren Dienst im Osterholzer Kreiskrankenhaus an“, so der Pflegedienstleiter.