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Sich Zeit nehmen

Die plattdeutsche Autorin Grete Hoops feiert Jubiläum. Mit „Laat di man Tiet“ hat sie ihr 20. Buch veröffentlicht.

Freut sich über ihr 20. Buch: Grete Hoops.

Freut sich über ihr 20. Buch: Grete Hoops.

Bild: Pvio

Tarmstedt. Allein das ist schon verblüffend: Grete Hoops schreibt ihre Bücher mit ihren vielen kleinen berührenden und unterhaltenden Alltagsgeschichten mit dem Kugelschreiber. Auf Papier. In lesbarer Schreibschrift. Nicht weniger verblüffend ist es, dass sie das nun auch schon seit 24 Jahren tut. 2001, als die Tarmstedterin 66 Jahre alt war, erschien ihr erstes Buch „Twüschen Waterkant, Heide un Moor“. Anfang November, rechtzeitig zu plattdeutschen Buchmesse, ist ihr 20. Buch erschienen. „Laat di man Tiet“ heißt ihre neue Veröffentlichung. Darin finden sich 22 „wöhre Belevnisse op plattdüütsch vertellt“.

Sich Zeit nehmen

Der Titel geht zurück auf das plattdeutsche Sprichwort: „Laat di man Tiet is uk `n Walzer“. Das bedeutet so viel wie: Sich Zeit zu lassen ist auch ein Walzer bzw. ein Können oder eine Kunstform.

Daran in einer von digitalem Datenverkehr und Geschwindigkeit geplagten Welt zu erinnern, in der Lesen genauso wie die Zeit, die man dazu bräuchte, um sich wirklich vertiefen zu können, verkümmert, ist Hoops ein Anliegen. Ebenso wie der Erhalt der plattdeutschen Sprache.

Gedicht in Schulbuch

Dass Grete Hoops, die aus Osttimke stammt, wo sie, bis sie zwölf Jahre als war, nur Plattdeutsch sprach, sich um den Erhalt ihrer Lieblingssprache verdient gemacht hat, hat sich mittlerweile bis ins niedersächsische Kultusministerium herumgesprochen. Letzteres hat das Länderzentrum für Niederdeutsch beauftragt, ein Lehrbuch für Plattdeutsch herauszubringen. Erschienen ist es 2021 und heißt „Snacken. Proten Kören.“ Und im Buch zu finden ist ein Gedicht von Grete Hoops.

In ihrem Buch erzählt Greete Hoops wieder Kurzgeschichten, die durch ihre eigenen Erlebnisse und durch die zugetragenen Begebenheiten von Freunden und Bekannten entstanden sind. Zwei Geschichten liegen ihr besonders am Herzen. „Üllernabend in de School“ und „In de Studentenbude“. Die erste erzählt von einem Bauern, der zum Elternabend seiner Tochter muss, aber keine Lust darauf hat, dann aber so einiges zu hören bekommt. Auch befinden sich zwei rWeihnachtsgeschichten im Buch, eine eignet sich auch dazu, sie Kindern vorzulesen. Wer wissen will, wie die Geschichten ausgehen, kann u.a. beim Anzeiger Verlag ein Exemplar für 9.50 Euro erstehen.


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