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Streik bei Marktkauf

Osterholz-Scharmbeck (eb). Mit Unterstützung des Linken-Bundestagskandidaten Mizgin Ciftci streikten vergangene Woche mehrere Mitarbeiter:innen der Marktkauf-Filiale am Pumpelberg.
Vergangene Wochen tragen mehrere Mitarbeiter:innen der Marktkauf-Filiale am Pumpelberg in einen Warnstreik. Unterstützt wurden sie vom Bundestagskandidaten der Linken, Mizgin Ciftci. Foto: eb

Vergangene Wochen tragen mehrere Mitarbeiter:innen der Marktkauf-Filiale am Pumpelberg in einen Warnstreik. Unterstützt wurden sie vom Bundestagskandidaten der Linken, Mizgin Ciftci. Foto: eb

„Wenn nur noch eine Minderheit der Beschäftigten im Einzelhandel unter den Schutz des Flächentarifvertrags fällt, ist das nichts anderes als staatlich subventionierte Erwerbs- und Altersarmut.“ Das sagte der Bundestagskandidat der Linken für den Wahlkreis Osterholz-Verden, Mizgin Ciftci, letzte Woche auf einer Streikversammlung vor der Marktkauf-Filiale.
Die Beschäftigten im Einzelhandel sind das zweite Mal in den Warnstreik getreten, nachdem die Arbeitgeber die Lohnforderungen ihrer Gewerkschaft ver.di weitestgehend abgelehnt hatten. „Der Lebensmitteleinzelhandel gehört zu den Krisengewinnern. Dass wir Beschäftigte jetzt mit minimalen Tarifsteigerungen abgespeist werden sollen, nehmen wir als Geringschätzung unserer Arbeit in der Pandemie wahr“, kommentiert die Betriebsratsvorsitzende der Marktkauf-Filiale am Pumpelberg, Karin Meyer, den aktuellen Tarifkonflikt. Sie freue sich daher über die Unterstützung aus der Politik von Ciftci.
Der Handel ist heute der drittgrößte Arbeitgeber in Deutschland. Aber nur noch ein Fünftel der Betriebe sind tarifgebunden. Zwischen 2010 und 2019 verloren fast die Hälfte (44 Prozent) der Beschäftigten im Einzelhandel den Schutz ihres Tarifvertrags - darunter vor allem viele Frauen, die in Teilzeit arbeiten. „Wir wollen darum mehr Tarifverträge für allgemeinverbindlich erklären“, sagt Ciftci. „Sonst geht der Billiglohn-Wettbewerb im Handel weiter und der Steuerzahler subventioniert mit Transferleistungen jetzt das Lohndumping der Einzelhandelskonzerne und später die Armutsrenten im Alter.“


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