Verhökerung von Flora und Fauna
Sehr geehrte Entscheidungsträger der Politik im Kreistag Osterholz und in den Gemeinden Ritterhude und Lilienthal.
Wie kann ich als Bürger daran glauben, dass der Landkreis Osterholz eine neutrale Prüfung der eingehenden Stellungnahmen zum RROP Windkraft durchführt, wenn man feststellt, dass die Gemeinde Lilienthal als Ratsvorlage am 13.11.2024 für den Gemeinderat abstimmen lässt, ob sie dem RROP des Landkreises Osterholz folgen will, oder ob die Prüfung nach noch mehr Windkraftflächen in Lilienthal erfolgen soll um zu prüfen, ob der Landkreis Fehler im RROP macht. Ob weniger Flächen für WKA ausgewiesen werden in Oberende bis Mittelbauer / Waakhausen wurde in der Gemeinde-ratssitzung in Lilienthal auf Nachfrage der Bürger, vom Gemeinderat ausgeschlossen. Neutral ?
Die Gemeinden Lilienthal und Ritterhude haben beschlossen, gerne ca. 25 Windkraftanlagen im St. Jürgensland zu ermöglichen, lt. Ihren Stellungnahmen zum RROP- Nicht 100 m hoch wie in Oberende, sondern bis zu 200 m Höhe. Das wäre 25 x den Fernsehturm in Bremen Walle im St. Jürgensland, um die Gemeindekassen zu füllen.
Geld vor Ökologie. Das wären 2 lange Windparks zwischen 2 Natura 2000 Gebieten. An Osterholz-Scharmbeck angrenzend und an das Hollerland in Bremen als streng geschützte Natura 2000 Fläche, dazwischen im Flugkorridor der Zugvögel, dann 25 WKA mit 200 m Höhe als z.T. tötende Barriere für Lebewesen, welche in den Gemeinden wohl keine Lobby mehr haben.
Dem Landkreis Osterholz sowie den Gemeinden Lilienthal und Ritterhude wurde 2023 von Amt für regionale Landesentwicklung in Lüneburg zu einem anderen ROV Auszugsweise eine Brutvogelkartierung im St. Jürgensland übersandt. Erstellt von einem unabhängigen Büro aus Winsen (Luhe) aus 2023.
In der Probefläche St. Jürgen (25), in der Nähe der Kirche dort, auf 185 ha wurden 55 Vogelarten erfasst, davon 44 als Brutvögel. Im Gebiet konnten u. a. die bundes- und landesweit vom Aussterben bedrohten Arten Großer Brachvogel mit drei Brutpaaren, ein Brutpaar der Knäkente sowie die Bekassine und Kornweihe als Nahrungsgast festgestellt werden. Nicht nur wie in Ritterhude und Lilienthal berichtet die Blässgans.
Aufgrund des Vorkommens der hohen Brutdichte an Wiesenpiepern, Brutrevieren des Großen Brachvogels und der Löffelente sowie den wertgebenden Sonderarten Rotmilan und Seeadler, wird das Gebiet dort als Brutvogellebensraum von nationaler Bedeutung eingestuft. Es wurden Vogelarten mit dem Status besonders geschützte Brutvogelart mit erhöhtem Kollisionsrisiko, sowie streng geschützte Brutvogelart mit erhöhtem Kollisionsrisiko in 2023 dort nachgewiesen.
Dazu eine Grüne Ratsfrau in Lilienthal: „Das 1,5 Grad Ziel der Erderwärmung überschreiten wir schon jetzt. Damit es meinen Enkelkindern in 60 bis 90 Jahren noch gut geht und viele Vogelarten wegen der Erderwärmung deswegen im St. Jürgensland nicht mehr wohnen werden, können Sie auch jetzt schon umziehen und WKA weichen.“
Dieser Ansicht, zu schwächeren Lebewesen auf unserer gemeinsamen Erde, kann und werde ich nicht folgen. Abschließend erneut die Frage:
Wer prüft Neutral die Stellungnahmen zum RROP, wenn die Politik versagt und das über Jahrhunderte gewachsene St. Jürgensland mit seiner Flora und Fauna verhökert werden soll?
Peter Storm (Lilienthal - St. Jürgen)
Leserbriefe sind keine redaktionellen Beiträge, sondern stellen Meinungen der namentlich genannten Verfasser:innen dar. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Leserbriefe zu kürzen und Grammatik wie Zeichensetzung im Original zu belassen. Anonyme Zuschriften werden nicht veröffentlicht.