Woher und wohin in Chaos und Ordnung Galerie Gut Sandbeck zeigt Werke von Dr.-Ing. Hans J. Rath
Raths Witwe Britta Rath, Hans J. Rath starb im September 2012, begrüßte die zahlreichen Vernissage-Gäste in der Galerie Gut Sandbeck mit einem kurzen Einblick in die Persönlichkeit, die ihr Mann war. Geboren 1947 im Sauerland, finanzierte sich Hans J. Rath mit Porträtmalerei sein Studium, das er als Dr-Ing. der Strömungsmechanik abschloss. An der Uni Bremen hatte er einen Lehrstuhl für Technische Mechanik und Strömungslehre, später auch für Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation. Der Fallturm in Bremen wurde von dem von ihm gegründeten Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation gebaut. Wie weit ihn sein Fachgebiet logisch brachte, drückte sich deutlich in seinem Interesse für religiös-philosophische Weltbilder und vor allem in seiner Kunst aus, in der er sich mit dem „Woher kommen wir, wohin gehen wir“ beschäftigte. „Die Kunst“, beschrieb es Britta Rath, „war seine innere Notwendigkeit.“ Nicht nur ein Ausgleich war die Malerei, „es war eine Quelle der Inspiration. Alles was er tat, tat er mit Leidenschaft“, verdeutlichte Britta Rath.
„Woher und wohin war seine Grundfrage bei fremden Kulturen, der Vergänglichkeit, dem abendländischen Weltbild.“ Die Welt bestand für Hans J. Rath aus mehr als einem Universum, aus Chaos und Ordnung, aus bipolaren Systemen, Bindungen und Interaktionen. „Chaos begriff er als Ursprung der Ordnung, die in den Bildern zu sehenden Wesen nannte Carsten Ahrens vom Museum Weserburg Amöben, Wechseltierchen“, erzählte Britta Rath. „Und oft zu sehen ist die Spirale. Sie ist ein wunderbares Bild.“ Besonders eindrücklich wurde die Ausstellung durch die einführende Rede von Dr. Thomas Reiter, der selbst für die European Space Agency (ESA) sechsmal an Raumfahrtmissionen teilgenommen hatte und so 350 Tage im All verbrachte. Er beleuchtete die Ausstellung aus der wissenschaftlichen Sicht und erläuterte, dass unsere 14 Milliarden Jahre alte Galaxie eine gewisse Ordnung durch Gravitation, also Schwerkraft nach dem Chaos des Big Bang, aus dem sie entstanden sein soll, erreicht habe. „Der Mond ist durch den Aufprall eines Asteroiden aus der Erde geschlagen worden und damit der Zustand der jungen Erde eingefroren worden. Mit ihm ist die Erdgeschichte für uns besser zu verstehen.“ Dr. Reiter war überzeugt davon, dass Rath, wäre er mit im All gewesen, direkt in der Raumkapsel seine Leinwand herausgeholt hätte.
„Der mikrokosmische Blick von Hans Rath, seine künstlerische Perspektive und der universelle Blick auf den Weltraum, zeigt eine Zwischenwelt“, bestätigte er den Titel der Ausstellung „Zwischen Welten“. Die faszinierenden Bilder aus dem Raum zwischen Welten sind samstags von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 11 Uhr bis 18 Uhr bei freiem Eintritt zu entdecken.