Ein echtes Superfood - Vitaminhaltig und gesund kann Grünkohl Krankheiten vorbeugen
Die alten Griechen nutzten den Grünkohl natürlich ebenfalls, so z. B. um die körperlichen Folgen von übermäßigem Alkoholgenuss zu lindern. Der Arzt Hippokrates empfahl hingegen eine Brühe aus Grünkohlblättern gegen Magenbeschwerden, Durchfall, Husten und Heiserkeit.
Und der römische Staatsmann Cato der Ältere notierte in seinem Buch über Heilpflanzen, dass ein einziges zerstoßenes Kohlblatt dabei helfen könne, den Brustkrebs zu besiegen. Im antiken Rom wurde der sogenannte „Sabellinische Kohl“ derart geschätzt, dass er den Grünkohlbauern zu wahrem Wohlstand verhelfen konnte.
In Deutschland hatte der Grünkohl Kräuterbüchern zufolge spätestens im 16. Jahrhundert seinen fixen Platz auf der Speisekarte und zählte schon damals vielerorts zu den beliebtesten Gemüsesorten. Ob Krauskohl, Blätterkohl, Federkohl, Winterkohl oder Friesische Palme: Es gibt kaum ein anderes Gemüse, dem im Laufe der Geschichte derart viele regionaltypische Namen verliehen wurden wie dem Grünkohl.
Grünkohl - Das Superfood der Kohlgemüse
Die Bezeichnung Superfood kommt heute immer öfter zum Einsatz, wenn es sich um alles andere, nur nicht um ein Superfood handelt. Der Grünkohl jedoch ist tatsächlich ein echtes Superfood.
Zwar gibt es keine offizielle Definition für den Begriff Superfood, generell bezeichnet er jedoch natürliche, also möglichst unverarbeitete Lebensmittel, die besonders nährstoffreich sind (das kann auch nur ein Nähr- oder Vitalstoff sein, der in besonders großen Mengen enthalten ist) und sich überdurchschnittlich positiv auf die Gesundheit auswirken.
Grünkohl ist ein solches Lebensmittel, denn sein Nährstoffprofil übertrifft das vieler anderer Gemüsearten und sogar das der meisten anderen Kohlarten. So enthält Grünkohl beispielsweise dreimal so viel Protein und viermal so viel Eisen wie Weißkohl.
Gemüse gegen Krebs
Grünkohl liefert sowohl entzündungshemmende als auch antioxidative Stoffe. Die Kombination dieser beiden Substanzgruppen kann ganz hervorragend das Krebsrisiko senken. Zu den stark krebsfeindlich wirkenden Antioxidantien im Grünkohl gehören insbesondere die Carotinoide Lutein und Beta-Carotin sowie die Flavonoide. Sie schützen den Körper vor oxidativem Stress. Bei regelmäßigem Verzehr von Grünkohl sollen diese Antioxidantien klinischen Untersuchungen zufolge besonders effektiv gegen Brust-, Darm-, Blasen-, Prostata- und Eierstockkrebs wirken.
Unter den bisher untersuchten Flavonoiden mit dem größten antioxidativen Potenzial haben sich das Phytoöstrogen Kaempferol und der Pflanzenfarbstoff Quercetin herauskristallisiert. Gleichwohl ist davon auszugehen, dass die übrigen rund 45 nachgewiesenen Flavonoide ebenfalls ihren Beitrag zur Krebsvorsorge leisten.
Grünkohl enthält 10-mal mehr krebsfeindliche Stoffe als Brokkoli
Grünkohl liefert mindestens fünf Arten von Senfölglycosiden. Dazu zählt auch der Stoff Glucobrassicin, der Giftstoffe wie z. B. Östrogenderivate im Körper neutralisiert und insbesondere das Brustkrebsrisiko reduzieren soll. Aufgrund ihrer entgiftenden Eigenschaft sollen Senföle neuesten Studien zufolge jedoch nicht nur präventiv wirken, sondern auch therapeutisch gegen Krebs eingesetzt werden können.
Eine Studie von Forschern an der University Oldenburg und der Jacobs University Bremen aus dem Jahr 2016 hat ergeben, dass Grünkohl Krebserkrankungen signifikant besser vorbeugen kann als andere Gemüsearten und andere Kohlvarietäten. Bislang galt der Brokkoli als bestes Gemüse zur Krebsprophylaxe. Die Wissenschaftler haben nun aber offenbart, dass manche Grünkohlsorten zehnmal mehr krebsvorbeugende Substanzen enthalten!
Die Analyse von 40 Grünkohlsorten aus den USA, Deutschland und Italien zeigte: Den höchsten Gehalt an Senfölglycosiden liefern die norddeutschen Grünkohlsorten Rote Palme, Frostara und Neuefehn.