Hören und Demenz: Studie belegt Zusammenhang
Die umfangreiche Untersuchung über elf Jahre mit Gesundheitsdaten von 16.000 Teilnehmern zeigt, dass Menschen mit Hörverlust ein 50 Prozent höheres Risiko haben, an Demenz zu erkranken. Am größten ist die Demenzgefahr bei denen, die im Alter zwischen 45 und 64 Jahren schlecht hören können. Die Studie stellt fest, dass Hörverlust bei jüngeren Menschen eine starke kognitive Einschränkung durch die eingeschränkte Sprachwahrnehmung verursacht.
Darüber hinaus kann altersbedingter Hörverlust zu einer Beschleunigung des Alterns führen. Denn um die schwachen Ohren auszugleichen, aktiviert das Gehirn bei erhöhten Höranstrengungen zusätzlich die Frontalbereiche. Diese ständige Überbeanspruchung lässt es schneller altern. Das wirkt sich auch auf die Zusammenarbeit der verschiedenen Hirnbereiche aus - was zu einer Erschöpfung der kognitiven Reserven führen kann. Die gute Nachricht: Den negativen Einflüssen von Schwerhörigkeit auf die Vergesslichkeit lässt sich entgegenwirken. So haben Studien gezeigt, dass Hörgeräte den kognitiven Rückgang ausbremsen. Wichtig ist es daher, beim ersten Verdacht auf ein nachlassendes Gehör aktiv zu werden. Tatsächlich legen die Ergebnisse der Studie nahe, grundsätzlich im mittleren Alter die Ohren vorsorglich testen zu lassen.