120 Gäste bei Lesung

Allzu sehr unterscheide sich das Leben auf Taiwan nicht von dem in Deutschland, so der Taiwan-Reporter Klaus Bardenhagen.

Bardenhagen zeigte in seiner Präsentation auch mehrere ältere Artikel aus dem Anzeiger.

Bild: Rgp

Bremervörde. Es ist eher selten, dass bei Lesungen die Veranstaltungsorte an ihre Kapazitäten stoßen. In Bremervörde war dies dennoch der Fall, als Taiwanreporter und Ex-Anzeiger Kolumnist Klaus Bardenhagen sein Buch „Die wichtigste Insel der Welt (Was Sie wissen müssen, um Taiwan zu verstehen)“ vorstellte.

Rund 120 Leute waren in das Bremervörder Ludwig-Harms-Haus gekommen, um die Lesung des aus Ebersdorf stammenden Reporters Bardenhagen zu besuchen. Über ähnliche Besucherzahlen konnte sich der Autor bei Lesungen in Hamburg und Berlin freuen. Für die örtlichen Veranstalter, den Bremervörder Kultur & Heimatkreis e.V. und die GSP (Gesellschaft für Sicherheitspolitik e.V.; im Bild Werner Hinrichs) war die Veranstaltung ein großer Erfolg.

Das Inselleben

Bardenhagen lebt seit 2009 auf der Insel, die er 2008 erstmals besucht hatte. „Die Welt wird immer komplizierter, und Taiwans Situation ist unter all diesen Konflikten, die wir haben, nochmal historisch. Es reicht auch nicht, in der Geschichte des Landes bis 1949 zurückzugehen, sondern man muss, um Taiwan zu verstehen, wirklich mindestens im 17. Jahrhundert beginnen“, sagt er. Bis auf wenige Zeilen referierte Bardenhagen die Inhalte aus seinem Buch frei. Von der politischen Lage des demokratischen Landes bis zum Feierabendverhalten der Einwohner:innen, die auf der Insel Taiwan leben, vermittelte Bardenhagen den Gästen ein umfangreiches Bild von den Menschen, die dort Leben, wo der ehemalige Ebersdorfer nun zuhause ist.

Nach der Lesung stellte das Publikum zahlreiche Fragen, die Bardenhagen detailliert beantwortete. Er selbst wunderte sich darüber, dass die Publikumsfragen sich nicht um das Kriegsrisiko auf Taiwan drehten, sondern darum, was die Taiwaner:innen in ihrer Freizeit machen, wie viele Stunden sie arbeiten, und was die demografischen Trends dort aussagen. Sein Fazit war, dass das Leben auf Taiwan sich nicht allzu sehr von dem in Deutschland unterscheide. Vielleicht würden die Taiwaner:innen jedoch eher Pläne umsetzen als Deutsche. Mit dem Signieren von vor Ort verkauften Büchern endete ein nicht nur für Bremervörde sehr besonderer Abend.

Weitere Informationen zu Klaus Bardenhagen gibt es unter www.taiwanreporter.de.