Bundesverdienstkreuz für Frieda Krafthöfer
Eigentlich wird im Landkreis Rotenburg etwa drei bis vier Mal pro Jahr ein Bundesverdienstkreuz verliehen. In diesem Jahr ist Frieda Krafthöfer jedoch die Erste, der diese Ehre zu Teil wird.
Laudatio und Ehrengäste
So wird dieser Tag für die 77-jährige und ihren Ehemann Werner sicher stets in besonders guter Erinnerung bleiben. Zudem kommt es sicher nicht oft vor, dass ein Mitglied des niedersächsischen Landtags, in diesem Fall Dr. Marco Mohrmann, der örtliche DRK-Präsident Frank Pingel und mit Peter Hoheisel obendrein noch der ehemalige Geschäftsführer des DRK-Kreisverbands in Bremervörde zu Gast sind, während Landrat Herrmann Luttmann eine Laudatio hält.
Entstanden ist die Idee, Frieda Krafthöfer für den Verdienstorden vorzuschlagen, bereits im Januar 2017. Damals hatte der Bremervörder Enno Edzards sie mit ihren Verdiensten und mit Unterstützung von Dr. Marco Mohrmann bei den zuständigen Gremien vorgeschlagen. Edzards fand, dass ihre Verdienste mit dem Abschiedsbericht im Magazin des DRK seinerzeit nicht ausreichend gewürdigt worden seien.
Engagement „weltweit“
Anfangs betreute die jetzige Trägerin des Bundesverdienstkreuzes mit dem Frauenkreis Engeo Patienten im Bremervörder Krankenhaus. Ab 1984 war sie für die Jugendgruppe des DRK Ortsvereins verantwortlich. Krafthöfer nahm als Motivationsschub für die jungen Leute gar persönlich an internationalen „Vier-Abend-Märschen“ von niederländischen Soldaten in Zeven teil. Weiterhin brachte sie die DRK-Kleiderkammer voran, denn es war ihr wichtig, dass sozial schwache Einwohner*innen aus Bremervörde diese Angebote in Anspruch nehmen konnten.
In den Jahren 1992-97 ruhte der Einsatz der nun Geehrten in Bremervörde, da sie wegen eines Arbeitsaufenthaltes ihres Ehemannes mit ihm in Goose Bay in Kanada lebte. Doch auch dort übernahm Krafthöfer umgehend soziale Aufgaben, um bedürftigen Menschen zu helfen. Die Pflege dieser Kontakte war ihr nach der Rückkehr in die Heimat eine Herzensangelegenheit.
Vorsitz DRK Bremervörde
Der Landrat ließ in seiner Ansprache noch einmal Stationen aus dem Leben Krafthöfers Revue passieren: „Von 1998 bis 2016, also über 18 Jahre, waren sie auch die Vorsitzende des Ortsvereins Bremervörde. Während dieser Zeit haben sie sich in vorbildlicher Weise für den Ausbau der ehrenamtlichen Aktivitäten engagiert. Hierzu gehört neben der allgemeinen Vorstandstätigkeit die Organisation von bis zu acht Blutspendenterminen im Jahr, die Seniorenarbeit lag ihnen auch am Herzen. Regelmäßige Kaffeetafeln aber auch Ausflüge für die Mitglieder haben sie organisiert.“
Frieda Krafthöfer setzte sich zudem für die Tätigkeit des DRK-Suchtdienstes ein. Und für ihre Tätigkeit hat sie dann auf Bitte des DRK-Kreisverbands bereits 2008 die Verdienstmedaille des DRK-Landesverbandes erhalten. Auch im Seniorenbeirat der Stadt Bremervörde hat Frieda Krafthöfer von November 2001 bis März 2017 mitgewirkt.
Erst ein Schlaganfall vor drei Jahren sorgte dafür, dass Frieda Krafthöfer sich aus der DRK-Arbeit zurückziehen musste. Inzwischen geht es ihr glücklicherweise wieder gut, und sie kann mit ihrem Werner den Ruhestand genießen.
„Aufgrund dieses langjährigen ehrenamtlichen Engagements hat es Frau Krafthöfer wirklich verdient, heute ausgezeichnet zu werden“, so Luttmann.
Vorbilder sichtbar machen
„Vorbilder sind am wirksamsten, wenn sie deutlich erkennbar sind“, so der Landrat weiter. Vorbilder sichtbar zu machen sei eine Funktion des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Der Orden sei aber zuallererst ein Zeichen des aufrichtigen Dankes.