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Ralf G. Poppe

Cannabis-Pflanzen aus Bevern

Die Betreiber der Green Viking Growshop UG möchten im Einklang mit den neuen Gesetzen bundesweit (zumeist online) alles rund um die Cannabispflanze anbieten und vor allem auch aufklären.

Bremervörde. Kürzlich hat die Green Viking Growshop UG von Christian Hess mit vier weiteren Teilhaber:innen aus Sauensiek, Lilienthal und Hamburg im Bremervörder Ortsteil Bevern ihren Betrieb aufgenommen. Geschäftsführer Christian Hess (aus Bevern) beschäftigt sich mit Leidenschaft mit der Cannabis-Pflanze, sowie der Aufzucht von Mutterpflanzen, um Stecklinge zu ziehen.

 

Von der Idee zum Pflanzenverkauf

 

Kennengelernt haben sich die Growshopper, als Hess plante, einen kleinen Cannabis-Club zu gründen, um in der Region ein Angebot zu schaffen. Aus diesem Grund habe er Ulrich Pralle (aus Sauensiek) und Martin Pulhus angeschrieben, die ebenfalls einen Club gründen wollten. Man legte die Bemühungen zusammen, die Idee reifte. Dass daraus eine Firma entstehe, war ursprünglich nicht geplant. Nachdem die Entscheidung jedoch stand, die UG zu gründen, wurden Maximilian Tauchnitz (aus Hamburg) und Jasmin Tansel (aus Lilienthal) mit ins Boot geholt.

Verkauft werde nun ausschließlich Anzuchtmaterial. Dieser Begriff, sei im Gesetz als „Samen, Stecklinge und Jungpflanze“ definiert. Daher würden diese Pflanzen nicht als Cannabis im regulatorischen Sinne betrachtet: „Einfach gesagt, verkaufen wir Samen sowie kleine Stecklinge im Halbliter-Topf.“ Man benötige je nach Sorte noch circa zwei, drei Monate der Aufzucht, um daraus Cannabis herstellen zu können. „Direkt konsumierbarer Cannabis ist bei uns nicht erhältlich“, sagt Hess. Derartige Produkte dürften ausschließlich über Cannabisclubs an deren Mitglieder ausgegeben werden.

 

Keine Einstiegsdroge

 

Hess und seine Geschäftsfreunde haben sich intensiv mit den Ämtern und deren Vorgaben befasst. Denn Cannabis sei keinesfalls harmlos. Vergleichbar mit jeder anderen berauschenden Substanz, wie zum Beispiel dem Alkohol, bringe der Konsum von Cannabis Risiken mit sich. Die Studienlage wäre jedoch sehr klar: „Cannabis ist keine stark abhängig machende Substanz, und vor allem keine Einstiegsdroge für härtere Substanzen. Lediglich das Milieu, in dem Cannabis erhältlich war, machte die Nähe zu anderen Substanzen möglich.“

 

Aufklären und im Umgang schulen

 

Hess möchte er- und aufklären, um mögliche Gefahrenquellen zu minimieren. „Wenn man sich die Faktenlage genauer anschaut, die Todesfälle der gängigen Rauschmittel miteinander vergleicht, dann liegt Cannabis auf dem untersten Platz. Weit hinter Alkohol“, so Hess. Viele Risiken des Konsums wären auf die im Schwarzmarkt üblichen Streckmittel wie PGR’s (Wachstumsbooster) zurückzuführen, bzw. andere Zusätze, die nach der Ernte zugegeben werden, um das Gewicht zu erhöhen. „Wir setzen uns dafür ein, insbesondere Jugendliche aufzuklären und zu warnen, aber auch die Menschen grundsätzlich im Umgang zu schulen.“ Dies sei ein wichtiger Schritt für eine erfolgreiche Legalisierung.

 

Wege aus der Illegalität

 

„Wir denken, dass die Legalisierung ein guter Schritt in die richtige Richtung ist. Konsumiert wird so oder so. Man kann Rauschmittel nicht verbieten. Alkohol oder Rauschmittel haben immer ihren Weg gefunden, und werden dies auch immer tun“, so Hess. Die Frage sei eher, wie damit umgegangen werde. Ein Kunde, der eine Pflanze von der UG erwerbe, sei durch Beratung und die Möglichkeit, stets Rückfragen stellen zu dürfen, in der Lage, diese auch aufzuziehen. „Dadurch können wir versichern, dass der Kunde entweder zum therapeutischen oder zum berauschenden Zweck ein sauberes Produkt bekommt. Ohne Fachmärkte wie uns bleibt das Thema hinter verschlossenen Türen und der Schwarzmarkt wird nie richtig bekämpft“, so Hess weiter.

So aufgeheizt, wie das Thema sei, denke er, man sei auf einem guten Weg, tatsächlich eine Kehrtwende in der Drogenpolitik anstreben zu können. „Dass wir etwas ändern müssen, steht außer Frage.“ Und, wie Hess im Gespräch mitteilte, würde man so nicht nur den Weg aus der Illegalität schaffen, sondern auch dem Stadtsäckel den einen oder anderen Euro zuführen können. Davon würden auch Leute profitieren, die mit Rauschmitteln nichts zu tun hätten.

https://greenviking-growshop.de

 


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